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Bevor auf die Geschichte der Ansiedlung in unserem Heimatgebiet Untere Baranya eingegangen wird, dürfte es nicht uninteressant sein, etwas aus der Vorgeschichte zu erfahren. Aus mehreren Quellen kann man darüber folgendes entnehmen: Der südöstliche Donauraum blickt auf eine ereignisvolle und bewegte Vergangenheit zurück. Das Senkbecken zwischen den Alpen, den Karpaten und Dinariden war in alten Zeiten Durchzugsgebiet und Heimstätte für viele Völker und Volksgruppen geworden. Die Geschichte des Deutschtums im mittleren Donauraum, dem Karpatenbecken, ist tausendjährig, ja sogar noch älter. Es bestanden schon Beziehungen zwischen den Menschen westlich und östlich der Leitha zur Hunnenzeit, also im 4. Jahrhundert. Da die ersten Bewohner keine Ungarn waren, die erst später, nach den Hunnen und Avaren in der Ebene der Theiß und Donau auftauchten, so kann man ohne Übertreibung behaupten, daß die Deutschen vor den Ungarn ins Land kamen.
Durch den immer stärker werdenden Druck der westwärts wandernden asiatischen Völker, waren die an den Ufern des Schwarzen Meeres ansässigen germanischen Ostgoten gezwungen, nach Westen zu ziehen. Auch der anhaltende Druck der Hunnen brachte immer mehr germanische Völker in Bewegung, die in den östlichen und nördlichen Provinzen des Römischen Reiches einfielen. Ihr König Attila unterjochte alle im pannonischen Raum ansässigen Völkerstämme, drang mit seinen Reiterscharen bis an den Rhein vor und wurde 445 n. Chr. Alleinherrscher eines mächtigen Reiches. Nach seinem Tode 453 n. Chr. ging das mächtige Reich an der Uneinigkeit seiner Söhne zugrunde. Auch die in Pannonien lebenden Ostgoten verbündeten sich mit den Gepiden, Alanen und Herulen gegen die Hunnen und besiegten diese in einer entscheidenden Feldschlacht an den Ufern des Neraflusses. Nach der Schlacht an der Nera besetzten die germanischen Gepiden das frühere Dakien und verbreiteten das Christentum in ihrem Lande. Im Jahre 567 überfielen die aus dem Kaukasus kommenden turktatarischen Awaren gemeinsam mit verbündeten Slawenstämmen das Gepiedenreich, unterjochten die in Pannonien lebenden Völkerstämme und drangen bis an die Enns vor. Zweihundertfünfzig Jahre lang beunruhigten sie durch räuberische Einfalle große Teile Mitteleuropas.
Karl dem Großen (742-814) gelang es 796, die Awaren entscheidend zu schlagen, und sie wieder über die Theiß zurückzudrängen. Nach 803 werden die Awaren als Volk nicht mehr erwähnt.
Die befreiten Gebiete westlich der Theiß wurden als Pannonische Mark in das Reich der Franken eingegliedert. Die neue Provinz Pannonien wurde sofort in einzelne Missionssprengel unterteilt. Der Erzbischof von Salzburg, dessen Hauptaufgabe das Bekehrungswerk war, zog damals selbst nach Pannonien, um Priester und Kirchen zu weihen.
Wir wissen nicht allzuviel, wie und was sich da alles abspielte im mittleren Raum der Donau in der Zeit der Völkerwanderung, doch, daß Deutsche längs der Donau in größeren oder kleineren Gruppen immer wieder nach Ungarn strömten, ist gewiß, nachdem sich verschiedene, germanische wie asiatische Völkerschaften im Besitz des Karpathenbeckens abgelöst hatten. Beginnend bei den Markomannen, läßt sich die Kontinuität (lückenloser Zusammenhang) germanischer Besiedlung über die Vandalen um 200 v. Chr. über die Gepiden, über West- und Ostgoten, über Quaden, Sueven Langobarden bis zur karolingischen Kolonisation und Besiedlung Pannoniens verfolgen. Von 100 n. Chr. bis zur Landnahme der Madjaren 896 gehörte der Pannonische Raum zum direkten germanisch-deutschen Einflußbereich.
Der dritte Versuch eines asiatischen Steppenvolkes, sich mit Gewalt einen neuen Lebensraum in Europa zu erobern, war das Vordringen von sieben Madjarenstämmen unter Führen ihres Stammesfürsten Árpád (890-907) in den pannonischen Raum. Sie kamen mit vielen tausend Reitern zählendem Heer, über den Paß von den Steppen des heutigen südöstlichen europäischen Rußland, größtenteil aber über die alte Trajan-Straße an der unteren Donau in die Tiefebene der Theiß und setzten sich zwischen dem Bihar-Gebirge und dem Gebiet zwischen Donau und Theiß fest. Sie führten zahlreiche Feldzüge (899-955) gegen das Abendland, vernichteten 906 das Großmährische Reich, drangen bis Italien, Frankreich, Lothringen, Burgund, Spanien vor und gelangten sogar bis nach Bremen. Das in der Pannonischen Ebene lebende Völkergemisch ging nach und nach im Volk der Madjaren auf. Erst als ihre Kampfkraft durch zwei entscheidende Niederlagen, und zwar 933 gegen König Heinrich I. dem Vogler bei Riade, dem heutigen Ritteburg an der Unstrut, und 955 gegen Kaiser Otto I. dem Großen auf dem Lechfeld gehörig geschwächt war, zogen sie daraus die Konsequenzen und begannen sich den in Mittel- und Westeuropa herrschenden Lebensbedingungen anzupassen und wurden seßhaft.
Árpáds Enkel Geza I. (970-997) festigte die Fürstengewalt, gründete den einheitlichen Staat Ungarn (ungarisch; Magyarorszäg = Land der Magyaren) und förderte die Christianisierung sowie die Seßhaftmachung der Ungarn. Die Christianisierung Ungarns leitete Bischof Pilgrum von Passau ein.
Die großen Christianisierungserfolge veranlaßten Papst Silvester II. im Sommer 1001 in Gran (Esztergom), Stephan den Titel „Apostolischer König" zu verleihen. Gekrönt wurde er mit einer von Kaiser Otto gewidmeten, mit Apostelabbildungen verzierten Krone.
Durch die aktive Mitwirkung des Papstes und die 1007 erfolgte Heiligsprechung ihres ersten Trägers wird die Stephanskrone ein Mythus zugeschrieben, der fast ein Jahrtausend symbolhaft für Staat und Nation wirkte.
König Stephan der Heilige und seine Nachfolger konnten die Bekehrung und Umstellung des Volkes der Ungarn vom heidnischen Hirtentum zur bäuerlichen Lebensweise der westlichen Völker gegen den harten Widerstand mancher Unterführer der Untertanen nur mit Hilfe fremder, das heißt, hier fast immer deutscher Menschen erreichen. Er rief daher deutsche Gelehrte und Geistliche, Ritter, Baumeister und Handwerker ins Land und diese kamen in großer Zahl. Er selbst heiratete die deutsche Prinzessin Gisela, eine Schwester Kaiser Heinrich II. und trug durch diese familiäre Bindung entscheidend zur günstigen Entwicklung seines Landes zum westlichen Nachbarn, bei.
1241 fielen die von den Söhnen Dschingis-Khans geführten Mongolen in Mitteleuropa ein. Es wurde alles verwüstet und entvölkert. Noch im selben Jahr unterlag ein deutschpolnisches Ritterheer unter Herzog Heinrich II. von Schlesien, bei Liegnitz, sowie auch ein ungarisches Heer unter König Bela IV. in der Schlacht am Sajo-Fluß, den Mongolen. Diese zogen sich daraufhin, veranlaßt durch den Tod ihres Groß-Khans, trotz ihrer Siege aus Europa zurück.
Und wenn nach dem Mongolensturm (Tataren) 1241, in das verwüstete und menschenleer gewordene Karpathenbecken, außer den nach dem Westen geflüchteten, daher überlebenden, neue Menschen angesiedelt werden mußten, um das Land zu kultivieren, so waren es wieder in verhältnismäßig großer Zahl Deutsche. Es waren vorwiegend Handwerker und Kaufleute, aber auch Bauern kamen im Zuge dieser neuen Kolonisation aus Deutschland und bewirkten ein Aufblühen an Handel, Gewerbe und Ackerbau, Die Völkerwanderung brachte auch die Slawen nach Mitteleuropa. Westslawen besiedelten das von den Ostgermanen östlich der Elbe und der Saale verlassene Gebiet, Südslawen drangen im Verein mit den Awaren in das Banat, die Theißebene, bis Kärnten, Steiermark, Niederösterreich sowie in die Gebiete auf der Balkanhalbinsel vor und setzten sich dort fest.
Die Christianiesierung der Südslawen begann erst im 9. Jahrhundert. Um 850 n. Chr. schlossen sich die Serben und Bulgaren der Ostkirche an. Seit 863 missionierten die Slawenapostel Cyrillus und Methodius im Großmährischen Reich.
Der gegen Griechen, Türken und Madjaren siegreiche Serbenfürst Stefan Duschan (Zar Duschan der Mächtige 1308-1355) ließ sich 1346 in Skoplje zum Kaiser krönen und errichtete das serbische Patriarchat. Die Kirche wurde somit zum reichsten Grundherrn. Mit seinem Nachfolger Urosch (1355-1367) zerfiel das serbische Reich in mehrere stammesgegensätzliche Familienverbände.
Zar Lazar von Serbien versuchte im 14. Jahrhundert vergeblich die vordringenden Türkenheere aufzuhalten. Der Widerstand der christlichen Balkanvölker wurde in der Schlacht auf dem Amselfeld (Kosovo Polje) am 15. Juni 1389 gebrochen, der serbische Adel vernichtet und das Land der Freiheit beraubt. Das türkische Machtgebiet reichte bis zur Donau. Um der Vernichtung zu entgehen, flüchteten Tausende serbischer Familien über die Donau nach Ungarn. Nachdem König Matthias 1490 gestorben war, tauchten bald die ersten Anzeichen des kommenden Verfalls auf. Der mit Unterstützung des Fürsten (Fejedelem) von Siebenbürgen, Bäthory, gewählte König Wladislaus von Böhmen (Dobze Laszlo) und dessen Sohn Ludwig der II. hatten keine glückliche Hand. Gegen Wladislaus erhebt sich ein Aufstand der Leibeigenen in Siebenbürgen unter Georg Dózsa. Dieser wird zwar vom König 1514 niedergeworfen, als jedoch 1526 das Türkenheer unter Suleiman westlich der Donau nach Norden vorstößt, wird das Heer des Königs vom siebenbürgi-schen Fürsten Johann Zapolyai im Stich gelassen. Die königliche Streitmacht wird bei Mohács vernichtend geschlagen, Ludwig II. ertrinkt im Bache Csele. Dem Türken steht nichts mehr im Wege, nach Ofen vorzustoßen.
Der osmanische Keil schiebt sich nun in den Leib des ungarischen Landes bis nach Ofen und noch darüber hinaus, wodurch es für anderthalb Jahrhunderte zerstückelt wird. Die Osmanen verwüsteten große Teile Westungarns, drangen bis an den Neusiedler See vor und eroberten 1541 auch die Festung Ofen (Buda).
1683 belagerten die Türken unter Kara Mustafa die Stadt Wien mit 200.000 Mann.
Nachdem das von den Habsburgern geführte christliche Heer 1683 die große Schlacht gegen die Türken am Kahlenberg gewonnen und Wien von der Türkenbelagerung befreit hatte, wurden die Türken nach dem Südosten verdrängt.
Die entscheidende Schlacht um Wien fand am 12. Sept. 1683 statt. König Johann Sobieski und sein Sohn hatten im Freien unter einer Eiche auf dem Kahlenberg geschlafen. Am Morgen hörten die Kommandanten der Befreiungsarmee die Messe und stürmten dann über die steilen Hänge des Kahlenberges auf die Türken herab. Das Gefecht kam für die Türken plötzlich und verlief rasch; am frühen Nachmittag war bereits alles entschieden. Herzog Karl von Lothringen hatte den schwachen, rechten Flügel der Türken durchstoßen, König Johann und seine polnischen Husaren schlugen Spahis und Janitscharen in einer Kavallerieattacke in die Flucht. Das ganze türkische Heer brach zusammen, zog sich in wildem Durcheinander jenseits der Donau zurück und legte dieselbe Strecke, für die es beim Vormarsch acht Tage gebraucht hatte, in 24 Stunden zurück.
Am folgenden Tag, dem 13. September, hielten Sobieski und die anderen Kommandanten einen triumphalen Einzug in die Stadt Wien.
Der Großwesir erhielt am Weihnachtstag auf ungarischem Boden durch eine Abordnung aus Konstatinopel die grüne Seidenschnur des Sultans, mit der er sich eigenhändig zu erwürgen hatte, was er dann auch tat. Sein Kopf wurde seinem Herrscher auf einer silbernen Schüssel überbracht.
Als aber nach dem Siege über die Türken am Kahlenberg bei Wien, das Reich zum entscheidenden Schlage ausholte, da marschieren auch königstreue ungarische Soldaten mit den österreichischen, bayerischen, württembergischen und anderen deutschen Truppen, und unter dem Prinzen Eugen von Savoyen wird im Jahre 1686 Ofen aus der Hand der Türken genommen.
Endlich, am 11. August 1687, hatte Herzog Karl von Lothringen sein Ziel erreicht; der Großwesir hatte seine unbezwingbaren Positionen geräumt und meinte, nur mehr ein fliehendes Heer vernichten zu müssen. Nicht weit von Mohäcs, wo schon einmal islamische Streiter über christliche gesiegt hatten, standen sie nun einander gegenüber. Um freies Gelände zu gewinnen, zog der Herzog mit seinen Truppen weit nach rechts über eine Lehne des Berges Harsäny. Dabei mußte er einen Hohlweg passieren. Kaum war er unbehelligt hindurchgekommen, da hörte er Kanonendonner und mußte erkennen, daß der Großwesir die Lage gut genützt hatte. Der Feind griff den linken Flügel an, der sich teils noch jenseits des Berges, teils im Hohlweg befand und nicht so schnell kampfbereit aufstellen konnte! Zum Glück erfaßte der Herzog die Gefahr und schickte 4 Kürassierregimenter den bedrängten Bayern zu Hilfe. Sie kamen gerade rechtzeitig, denn eben schickten sich 8000 türkische Lanzenreiter an, die Bayern im Rücken anzugreifen. Der Groß wesir hatte außer seiner Reiterei nur die Janitscharen in den Kampf geschickt. Die übrige Infanterie mußte in aller Eile eine doppelte Reihe von Feldschanzen aufwerfen. Das half aber nicht mehr viel, denn der rechte Flügel der Kaiserlichen überschritt den Berg Harsäny ein zweites Mal, vereinigte sich mit demZentrum, in dem Kavallerie und Fußvolk gemischt aufgestellt waren, und ging mit diesem und dem linken Flügel geschlossen zum Angriff vor. Der Markgraf von Baden schlug mit 23 Eskadronen die türkische Reiterei derart, daß diese auf der Flucht die eigene Infanterie verwirrte. Prinz Eugen drang mit seinen Dragonern bis zu den türkischen Schanzen vor und hielt sich dort trotz des Geschützfeuers, bis eigene Infanterie nachfolgte. Diese erstürmte nun die Befestigungen von vorn. Prinz Eugen führte seine Dragoner von links zum Sturm auf die Palisaden. Die Janitscharen wehrten sich neben ihrem Geschützen bis zuletzt, der Großwesir aber floh bis an die Drau. Prinz Eugen durfte die Siegesbotschaft nach Wien bringen und erhielt vom Kaiser den Rang eines Feldmarschall-Leutenants.
1691 hat Ludwig von Baden die Türken bei Slankamen besiegt, 1697 haben sie bei Zenta durch Prinz Eugen eine vernichtende Niederlage erlitten. 1716 vertrieb sie der große Feldherr, der am liebsten die ganze Donau bis zur Mündung unter seine Herrschaft bringen möchte, aus Temesvár und entrißt ihnen damit das letzte Bollwerk.
Ein Jahr darauf pflanzt der „Edle Ritter", dessen Andenken im schönsten Soldatenlied weiterlebt, nach einem Siegeszuge ohnegleichen, den kaiserlichen Doppeladler auf den Wällen Belgrads auf, die Max Emanuel von Bayern 1688 das erstemal erstürmt hat. Daraufhin hatten die ungarischen Magnaten und Adeligen aus Dankbarkeit für die Befreiung vom Türkenjoch, auf dem Reichstag in Preßburg, im Jahre 1687, dem Hause Habsburg die gesetzliche Erbfolge in männlicher Linie für immer zuerkannt. Ungarn wurde als immerwährendes Königstum verankert, und der Erzbischof von Gran (Esztergom), Georg Széchényi, setzte am 9. Dezember 1687 die heilige Stephanskrone auf das Haupt des neunjährigen Joseph, des erstgeborenen Sohnes Kaiser Leopolds I. Das war die Geburtsstunde der österreichisch-ungarischen Monarchie.
Die Nachricht von dem großen Sieg über die Türken war eine große Freude von ganz Europa. Es war seit jähren die erste Nachricht, über die der ganze Erdteil gemeinsam frohlocken konnte. Es war ein großer, gemeinsamer Sieg. Im Hause Habsburg bedeutete der Sieg endlich eine Wende nach oben. Als die kaiserliche Armee die Türken aus Ungarn verjagt und weit hinunter in den Balkan getrieben hatte, umgab die Habsburger wieder die Aura einer göttlich gesegneten Dynastie. Es machte nichts aus, daß das Schwert, das Kaiser Leopold zur Seite hing, niemals gezogen worden war.
Er wurde trotzdem „Der Türkenpoldi" und „Leopoldus Magnus" genannt. Die Türkenzeit bringt für Ungarn nun harte Kämpfe, Verwüstungen, Seuchen und kulturellen Niedergang. Die Zahl der Bevölkerung in den besetzten Gebieten, sowohl der ungarischen, wie der deutschen, geht zurück und als gegen Ende des 17. Jahrhunderts die Befreiungskriege, ein Gebiet nach dem anderen dem Eindringling entreißen, so sind es überwiegend Trümmerhaufen, verödete, menschenleere, unkultivierte Gebiete, von der Natur ihren anderen Kindern überantwortet: Wald und Gestrüpp, Sumpf und Schlamm, Wölfe und Wildschweine, Schnepfen und Wildgänse, Schlangen und Infekten sind ihre Bewohner. Menschen müssen erst wieder dahin verpflanzt werden, denn diejenigen, die früher hier wohnten, sind hingemordet, in der Sklaverei umgekommen, oder als Janitscharen im Heidentum untergetaucht.
Niemals in der ungarischen Geschichte gab es so einen Menschenmangel wie nach der Vertreibung der Türken. Sowohl die Krone, wie der Landtag und die Behörden erkannten die dringende Notwendigkeit der Besiedlung des Landes mit arbeitsamen Menschen. Woher diese Menschen zu nehmen waren, lag auf der Hand. Deutschland hatte schon damals einen Bevölkerungsüberschuß, es konnte also verhältnismäßig leicht gelingen, aus diesem Reservoir die Siedler zu holen.
Prinz Eugen von Savoyen geboren am 18. 10. 1663 in Paris,
verstorben am 21. 4. 1736 in Wien.
Am 5. 4. 1697 wurde ihm das Oberkommando der Kaiserlichen Armee in Ungarn übertragen. Er war Deutscher Feldmarschall und kämpfte von 1683-1717 gegen die Türken.
Er war Sieger bei den Schlachten:
Zenta 11. 9. 1697 (10000 Türken haben den Tod in der Theiß gefunden)
Peterwardein |
5. |
8. 1716 |
Temeschburg |
13. |
9. 1716 |
Belgrad |
18. |
8. 1717 |
Damals entstand das „Prinz Eugen Lied", vom Edlen Ritter. Er war Präsident des Hofkriegsrates und Vorsitzender der Neoacqistischen Kommission. In dieser führenden Doppelrolle hat er die Neubesiedlung und den Wiederaufbau unserer Heimat in die Wege geleitet. Er war nicht nur ein „edler Ritter" im wahrsten Sinne des Wortes, sondern auch ein vorzüglicher Staatsmann und Ratgeber dreier Kaiser.
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