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In den letzten Jahren wurde wiederholt die Frage gestellt, ob oder wann es ein Heimatbuch von bzw. über unsere Heimatgemeinde gibt. Bisher haben zwei wichtige Voraussetzungen gefehlt: Das Machen und das Bezahlen.
Ich freue mich, in dem vorliegenden gemeinsamen Heimatbuch „Untere Baranya" über die Geschichte von Ban und besonders über unsere etwa 200jährige donauschwäbische Vergangenheit einen bescheidenen Anteil beitragen zu können. Die historischen Angaben stammen aus Archiven in Wien, Budapest und Pécs/Fünfkirchen, die sonstigen Angaben aus persönlichen Erinnerungen, mündlich Überlieferungen und zahlreichen Erlebnisberichten.
Herrn Pfarrer Dr. Franz Galambos-Göller gebührt unser Dank für die von ihm verfaßte Pfarr- und Schulchronik. Ich danke auch für die vielen persönlichen Auskünfte und allen, die das Buch schon bestellt haben, bevor sicher war, ob es überhaupt zustandekommt und was es kosten würde. Erst diese Vorbestellungen haben eine Finanzierung und damit die Herausgabe des Buches ermöglicht.
Es bleibt zu hoffen, daß dieses Buch unseren Kindern und künftigen Generationen sowie allen Lesern ein anschauliches Bild von unserer alten Heimat vermittelt.
Meinen Landsleuten wünsche ich, daß sie das Buch gerne in die Hand nehmen und an den Ort ihrer Geburt und Kindheit und an die Menschen, die dort gewohnt haben, und gestorben sind, in Ehrfurcht zurückdenken.
Winnenden 1985 Johann Zeiler
Die heutige Gemeinde Popovac war vermutlich schon in der Römerzeit besiedelt. In „Allgemeines Geographisches-Statistisches Lexikon aller österreichischen Staaten von 1845" ist folgendes angegeben: „Bann, Baan, von den Römern Quadripurgum genannt -Dorf, Ungarn jenseits der Donau, Barany, Gespansch. und Bzk. gleichen Namens, Hersch. Bellye mit einer römisch-kathol. und griech. nicht unierten Kirche und Pfarrei. Hier sollen noch Überreste der römischen Stadt Quadripurgum zu sehen sein, in einer angenehmen Ebene, 1 Stunde von Baranyavár1".
Seit dem 12. oder dem Beginn des 13. Jahrhunderts hat die Ansiedlung die Bezeichnung Ban, die von den damaligen adeligen Besitzern abgeleitet werden kann und die in der Folgezeit in verschiedener Schreibweise vorkommt. Leider haben wir aus der Anfangszeit der Besiedlung keine Urkunden. Erst aus den letzten 300 Jahren sind umfangreichere Urkunden, Steuerlisten, Gesuche, Anweisungen und sonstige Beschreibungen in verschiedenen Sprachen vorhanden.
1446 führte ein Ban von Macsó, László Marothy, einen Prozess gegen László Monostori und er legte ein Dokument von dem Pécser/Fünfkirchner Domkapitel vor, als Beweiß, daß das Gut Baán nicht der Familie Monostori gehört.
Nach der Schlacht bei Mohács (1526) war Ban etwa 160 Jahre lang von den Türken besetzt und es hat an die etwa 100 km westlich gelegene und ebenfalls von den Türken besetzte Festung Szigetvár Abgaben geleistet. In türkischen Steuerlisten/Defter kommt Baán als Steuerzahler des Baranyavárer Sachi vor.
1554 wurden 15 Häuser besteuert. Der Name der Siedlung war Banfalu. Die Einwohner waren Magyaren. 1561 wird Ban als Eigentum des Bans Peter Macedoniay erwähnt. Er hatte seinen Sitz etwa 30 km nördlich in Dunaszekcsö oder Bozsok. Die Siedlung hatte 4 Grundstücke (telek) und 2 Kleinhäusler. Der Eigentümer zahlte an die Festung Szigetvár 14 Goldforint Steuern.
1720 wurden 9 Magyaren und 28 sonstige Einwohner (Familien) gezählt. 1721 gab es eine griechisch-orientalische Pfarrei mit zwei Priestern, Lazar Petrovich und Banaier Constantin2.
Die ersten deutschen Ansiedler 1750 war Ban im Besitz der königlichen Familie. In diesem Jahr sind Josephus Laier, Blasius Svab und Joseph Stigler aus dem Reich angekommen. Sie gelten als die ersten deutschen Ansiedler und sie waren 1752 steuerfrei.
Bereits am 20. September 1738 wurde dem Ehepaar Anna Maria und Georg Paur in Ban eine Tochter Theresia geboren. Am 28. September 1739 ist dem Ehepaar Anna Maria und Johann Georg Czenpaur in Ban ein Sohn Lorenz und am 9. Oktober 1740 in Baranyavár eine Tochter Elisabetha geboren. Johann Georg Czenpaur war herrschaftlicher Haidukl 1757 war ein Georg Czenpaur Ispan der Herrschaft Bellye. Am 28. September 1759 werden 227 serbische und 16 deutsche Bewohner (Familien) erwähnt.
In einem dreiteiligen Verzeichnis von 1765 sind 95 deutsche Namen angegeben. Die im 1. Teil aufgeführten 13 deutschen Familien waren vermutlich in der jetzigen Dorfmitte und die im 2. Teil als Germani bezeichneten 58 Familien in der Langgasse angesiedelt. Der 3. Teil ist mit Taxalista = Handel- und Gewerbetreibende überschrieben.
Diesem Verzeichnis sind folgende Anmerkungen angefügt: „Insoferne die Einwohner dieser Besitzung nicht genügend Ackerfelder besitzen sollten, kommen ihnen solche im Praedium Lak zu: nebenbei haben sie die Möglichkeit, Rodungen vorzunehmen, falls sie die Mühe nicht scheuen. Wiesen haben sie sehr wenig, umsomehr, da beim Fluß Karasicza, wo ihre Wiesen liegen, die Mühlen Fremder großen Schaden in diesen, sowie auch in dem Lacska genannten herrschaftlichen Wiesenbereich anrichten. Auf dem Weinberg dritter Klasse, welcher sich innerhalb des Gebietes befindet, besitzt auch die Herrschaft Weingärten, die etwa 300 Urnen produzieren, welche vor 5 Jahren von den Einwohnern der Gemeinde, sowie von jenen der Nachbargemeinden, gepflanzt wurden. Die Einwohner dieser Gemeinden sind verpflichtet die Weingärten zu bearbeiten. Darüber hinaus fallen der Herrschaft hier zwei Pflaumengärten zu, mit einem Ertrag von etwa 30 Urnen. Es besteht hier noch ein Herrschaftsgebäude, aus einem Zimmer und einer Küche bestehend, das von einem herrschaftlichen Soldaten bewohnt wird.
Die Einwohner der Besitzung sind Angehörige zweier Nationen: Griechisch nicht unierte und Deutsche. Die Ersteren haben eine aus Holz und Lehm gebaute Kirche, die von einem im Dorf wohnenden Popen verwaltet wird; die Deutschen sind zur Gänze katholisch und sind erst vor kurzem gekommen, so daß sie noch keine eigene Kirche haben, sondern nur einen Glockenturm und sie besuchen die Kirche von Lucs. Die Raizen zahlen einen jährlichen Zins von 225 Gulden, außer denen, die ihren Besitz mittlerweile unterteilt und neue Häuser errichtet haben. Die herrschaftliche Fleischbank wird, da der Fleischhauer gestorben ist, von den beiden Nationen Tür 10 Jahre gemietet. Die Lage ist schön und flach, aber die Möglichkeiten der Holzbeschaffung sind spärlich, besonders was das Bauholz anbelangt".
In den Urbarial-Tabellen von 1767 sind 260 deutsche Namen aufgeführt. Diese Tabellen sind mehrfach unterteilt. 55 Familien im 1. Teil und 58 Un-leib-eigene haben in etwa 70 Häusern gewohnt. Die Behausten Inwohner, die Unbehausten Inwohner und die Inquilini = Kleinhäusler, dürften Kinder der bisherigen Ansiedler und Neuankömmlinge gewesen sein und teilweise in der oberen Fuchsgasse neue Siedlerstellen bekommen haben. Die Namen und die Reihenfolge in diesen Tabellen zeigen bereits viele Übereinstimmungen mit den Familien und Hausnummern von 19444.
1761 haben „teutsche Unterthanen zu Baan" den „Herrn Ober Administrator dero Kaiserl. und Königl. Kammer zu Bellye in Nieder Ungarn" gebeten „zu einer Kirchen auf Gnad behülflich zu seyn". In diesem Schreiben mit einem Vermerk „Wien, den 25. Mártii 1762" heißt es unter anderem, „als das Orth Bann vor 11 Jahren 1750 mit Teutsche ist angesetzt worden, ist uns versprochen worden, daß, wan 30 Häuser zu Baan solten aufgerichtet seyn, uns eine Kirche solte erbauet werden" und weiter heißt es „seyn dermahlen in Baan 72 Ehen".
1764 haben „allerunterthänigste unterthanen gehorsamste in Ban" erneut „umerbauung einer eigenen Kirchen" gebeten und angegeben „seit unserer ansetzung allhier in dem Dorfe Ban die vermehlung biß über 110 Ehe" und weiter „441 Seelen sich erstrecken."
Am 30. Mai 1768 haben „Richter und Geschworene wie auch der gantzen Gemeinde in dem Dorf Deutsch Bonn, der Cammeral Herrschaft Bella untergeben" zum drittenmal an „Aller Durchleuchtigster Großmächtigster Römischer Kayser in Germanien zu Jerusalem König, Ertz Hertzog zu Österreich und Groß Hertzog zu Toscana" wegen Erbauung einer Kirche geschrieben „ist uns ein Gottes Haus versprochen, wann unserer über die 30 Familien ertragen. Jetzo aber wir uns über die erwähnte Summa und zwar auf die 168 Familien belaufet".
Diese Bittschrift wurde am 5. Januar 1769 mit einer Empfehlung Kaiser Joseph II. zugeleitet und dieser hat folgende Verfügung getroffen: „Ich bequehmige das Einrathen und ist ad 1 mum der hungarischen Cammer aufzutragen, daß Sie gleich mit Eintritt des Früh- Jahres an den Kirchenbau zu Neuborn würklich Hand anlegen, mithin ganz ohnverzüglich den Riß und Kosten Überschlag einschicken, auch demnächst der Gemeinde dahin behülflich seyn solle, daß selbige einen tauglichen Pfarrer und Schulmeister, beyde deutscher Nation überkommen möge. Joseph'".
Trotz dieser Verfügung ist die kath. Kirche erst 1778 fertiggestellt und eingeweiht worden.
In einer Steuerliste von 1828 „N 57 Conscriptio Regnicolaris-Possessionis Baan - 1828 - Nr. 26 Baranya Con. No 7" sind 262 Steuerpflichtige aufgeführt, davon 168 Deutsche. Die laufend numerierten Namen sind recht gut mit den Namen und Hausnummern von 1944 zu vergleichen und daraus so manche Haus- oder Spitznamen zu erklären.
Nach einer Lagebeschreibung aus der Zeit um 1780 hatte „Pan zwey solide Kirchen und einige andere Häuser". Als „Entfernung von denen benachbarten Ortschaften" ist angegeben: Kisfalud 3/4, Udvar 2 3/4, Sarok 1 3/4 und Ivan 1 3/4 Stunden.
Beschrieben ist die „Beschaffenheit derer Wäßer, Wälder, Wiesen und Sümpfe, Wege und Straßen und Umliegenden Bergen".
„Die Karaschitza, so in der ganzen Section durchfließet ist viel mit Rohr bewachsen und kann nur an denen angezeigten Brücken Steegen pasiret werden, die aus denen Gräbern entspringende Quellwasser sind von keiner Bedeutung.
Die Karaschitza ist meist sumpfig, überschwemmt bey starken Regen Felder und Wiesen und treibt bey Ilocskaa eine und sonst noch mehrere Mühlen.
Die Waldung bey Monoster ist gemischtes Holz mit jungen Anflug dick bewachsen. Die hinter Ilocska gegen Aufgang liegende Eichenwaldung und die zwischen dem Morast sind meist zu Fuß zu passieren.
Die Wiesen sind trocken, jene aber an der Karaschitza meist sumpfig. Die Wege sind sehr gut, außer jenen in den Weingebürgen so fast unprakticable sind.
Das sogenannte Szöpser Gebürg so sich fast die ganze Section durchzieht, dominirt rechts und links die ganze Gegend.
Anmerkungen; Monoster, Bann, Baranyavár, Penka, Pödol und Ilocska liegen an dem Karaschitza Morast4.
An Landkarten von 1783 und 18385 sind wesentliche Veränderungen in dieser Zeit gut zu erkennen. Zunächst die unkanalisierte Karasicza, kein Friedhof, die prawoslavische Kirche am unteren Dorfende, die Langgasse mit Lücken, die Trierschgasse und die Fuchsgasse, nur im oberen Teil besiedelt und im Viehtrieb nur eine Hofstelle. Dann, die Karasicza kanalisiert, zwei Friedhöfe, die Langgasse und die Gelsengasse voll besiedelt, die Trierschgasse und die Fuchsgasse an den unteren Enden und die Neugasse mit Lücken. Im Viehtrieb noch immer nur einer Hofstelle.
Nach mündlichen Überlieferungen ist der Karasicza-Kanal vor dem Jahre 1800 von Soldaten gebaut worden. Dadurch wurde die landwirtschaftlich nutzbare Fläche wesentlich vergrößert und verbessert. Der Kanal überquert einige hundert Meter unterhalb von Ban den tieferliegenden Abzugsgraben, der im Volksmund „Seichgraben" genannt wurde. Die Untertunnelung hieß im Volksmund „das Drachenloch". Bei Hochwasser hat das Drachenloch oft die Wassermassen nicht schnell genug abfließen lassen und manchmal mußte man befürchten, die Überbrückung könnte mitgerissen werden. Etwa 10 km fiußabwärts wird das Wasser aus dem Abzugsgraben in den höher liegenden Kanal gepumpt und dieser fließt einige km weiter in die Donau. Das Pumpwerk bei Dárázs wurde von der Karasicza-Gesellschaft betrieben und die Anlieger mußten Abgaben leisten.
Am 16. Jänner 1854 hat Kaiser Franz Josefein Patent für die Grundbefreiung erlassen6. Nach diesem Patent wurden die Felder und Wiesen den Ansiedlern übertragen. Die Kosten mußten von den bisherigen Grundherren, dem Staat und den neuen Grundbesitzern zu je einem Drittel aufgebracht werden. Die damalige Einteilung in Einstückler und Dreistückler Bauern sowie Kleinhäusler, war bis 1944 noch gut zu erkennen.
Der größte Teil der Markung ist Ackerfläche. Westlich vom Dorf die Fluren, Hat = Hutweide, Lacska und Steinbuckel, dann im Uhrzeigersinn, Mühlfeld, Im Grund, Obere Waldung und Velika Megya = Große Flur. Im Norden, Beim Ziegelofen, dann südlich Geishecke und Kreuzflur und südlich der Straße nach Kisfalud, Hanfwasser, Kleestücker und Hinter'm Buckl. Wiesen ziehen vom Lacskaer Graben im Westen über die Hintere Waldung und die Losin nach Südost und dann zwischen den Kanälen, am unteren Dorfende und an der Karasicza entlang, über die Gmawiesen = Gemeindewiesen und Dammwiesen nach Nordost wieder bis Hinter'm Buckl. Rechts der Karasicza von Süd nach Nordost sind die Weinbergfluren, Begovac, Strajnicka Dolina, Goldberg und Vecka Dolina (Dolina = Tal).
Am 28. Juli 1906 hat die Karasicza-Gesellschaft die Genehmigung bekommen, einige hundert Meter vom westlichen Dorfende Zement-Rohre in einer Länge von 52,4 und einem Durchmesser von 0,6 Meter unter dem Karasicza-Kanal zu verlegen und den 3400 Meter langen Lacskaer Graben durchzuleiten7. Der Graben kommt von Ivándárda, er verläuft an 146 Grundstücken vorbei und unter dem Reißbrückel und dem Kanal hindurch in den Seichgraben. In der Genehmigungsurkunde sind die Flurnamen, Kataster Nr., Grundstücksgröße sowie Namen und Haus-Nr. der Besitzer angegeben.
Leider können die Namen aus den Verzeichnissen von 1765, 1767, 1828 und 1906 aus Platzgründen hier nicht aufgeführt werden.
von Pfarrer Dr. Franz Galambos-Göller
Baan - Popovac - Baranyabán ist seit 1789 katholische Pfarrei, von diesem Zeitpunkt sind auch Matrikelbücher vorhanden. Vorherige bis 1789 in Baranyavár, bis 1773 in Lutsch. (Baan bekam am 12. Januar 1904 den Namen Baranyabán).
„Diese Gemeinde ist eine der bedeutendsten in der Herrschaft von Bellye, mit 2251 Einwohnern, wovon 2/3 Deutsche, 1/3 Serben sind. Der Ort kann der tiefen Lage wegen nicht zu den gesündesten gezählt werden. Zum Glück spendet der Goldberg einen vorzüglichen Rotwein, ein probates Mittel gegen wechselfieberische Anfalle. Auch hier waren römische Kolonien und es besteht heute noch ein Hügel an der Karasicza, oberhalb des Ortes ,Quadriburgum' genannt, mit Erinnerungen an die einstige Römerzeit. Von den 2251 sind 1648 katholische Deutsche, 12 Protestanten, 578 Raizen und 18 Juden1."
Die ersten drei deutschen Familien kamen 1750 „aus dem Reich": 1757 ist ihre Zahl auf 2555 angewachsen. Davon waren 164 Beichtfähige. 1766 bei den Urbarialprozessen war Georg Pauli Richter der Deutschen, Konrad Saipl und Melchior Rupp Geschworene. Sie hatten - wie es hier heißt - seit 1752 einen Kontrakt mit der Herrschaft, der j eden einzelnen verpflichtete: jährlich drei Gulden zu zahlen, acht Robottage abzuleisten. Auch von Ferkeln, Lämmer, Gänsen, Enten, Hühnern u.a. mehr, mußte das Neuntel abgegeben werden. In dieser Zeit hatten sie noch keine Kirche und besuchten den Gottesdienst in Lutscht Ihre Nachmittagsandachten verrichteten sie aber in der Schule, die auch als Bethaus diente. Vom Bischof werden die deutschen Gläubigen 1757 wegen ihrer Frömmigkeit gelobt4.
Die dem hl. Josef geweihte Kirche ist 1778 von der ungarischen Hofkammer erbaut worden. Da die Herrschaft nach dem Tode des Prinzen Eugen an die königliche Familie zurückfiel, wurde sie nachher der Erzherzogin Maria Christina geschenkt. Diese ließ die Kirche als Patronatsherrin 1791 renovieren. Die Kirche ist 9,5 Klafter lang, 5 Klafter breit.
Für die große Zahl der Gläubigen wurde sie dann zu klein, darum hat man sie 1860 mit zwei Seitenoratorien vergrößert. Bei dieser Gelegenheit spendete der Kleinhäusler Franz Schütter 5000 Gulden. Daraus konnten auch drei Glocken und eine Turmuhr angeschafft werden5.
Das Pfarrhaus war ursprünglich ein Bauernhaus und diente bis 1789 als Lehrerwohnung und Schule. Als in diesem Jahr die Pfarrei errichtet wurde, ist dieses Haus in eine Pfarrerwohnung umgebaut worden. 1822 war es in so schlechtem Zustand daß es fast den Pfarrer, der eben Gäste hatte, erdrückte. Vier Jahre lang war dann der Pfarrer „Kleinhäusler" und wohnte in Miete. 1826 gelang es ihm endlich vom Bistum zum Neubau eine Summe von 1000 Gulden zu bekommen und der Kirchenpatron steuerte das notwendige Material zum neuen Pfarrhaus6.
Als dieses gläubige Volk nach dem 1. Weltkrieg jugoslawisch wurde, vermißte es samt den anderen Bewohnern des Donau-Drau-Winkels arg den Wallfahrtsort Máriagyüd. Darum erbauten die Baaner am Weinberg eine Mariakapelle. Dahin pilgerten dann die Katholiken dieser Region.
Gregor Missich 1789-1796; P. Paskai Nissak, Franziskaner 1796-1800; Georg Szentmiklóssy 1801-1815; Johann Rozsányi 1816-1822; Joseph Mestrovics 1822-1845; Leopold Franz Sághy 1845-1870; Attila Hray (alias Hermann) 1870-1905. Uray war so beliebt und tat für die Pfarrei so viel Gutes, daß man nach seinem Tode den Hauptplatz des Dorfes „Uray-Platz" nannte; Alois Zádor 1905-1934; Vladimir Hanauska 1935.
Sie waren die ursprünglichen Bewohner von Baan. Bei der Visitation 1721 wurde auch die schismatische Kirche besucht. Sie war „Pfarrkirche" für die Orthodoxen von Sarok, Monostor, Baranyavár und Szöllös. Ihre Kirche war aus Holz und Reissiggeflecht, hatte einen Lehm-Fußboden und war mit Rohr gedeckt. Als Seelsorger wirkten zwei Popen und ein Diakon. Bei der Visitation 1782 werden 70 raizische Familien gezählt, die deutsche Gemeinde hatte 791 Seelen. Als bei dem Bischofsbesuch 1829 die Zahl der deutschen Katholiken 1160 betrug, war sie bei den Orthodoxen Serben 519.1875 hatte die katholische Gemeinde 1484, die serbische 750 Mitglieder. 1943 war das Verhältnis: 1700 zu 650.
1943 zählte die Herz-Jesu-Bruderschaft 230, der Rosenkranzverein 45, das Werk für die Verbreitung des Glaubens 76, der katholische Verein 220 Mitglieder7.
Aus Baan stammen drei katholische Priester: Karl Schultz, geb. 28. Januar 1847, geweiht 1871, war Pfarrer in Deutschmárok (1881-1903), in Beremend (1903-1928); Josef Klieber, geb. 23. April 1936, geweiht 1963. Ist seit 1982 Pfarrer in Schomberg/Somberek; Rudolf Kresz ist Priester im Bistum Stuhlweißenburg.
Das Visitationsprotokoll von 1757 spricht von einem Schullehrer und von seinen Einkünften, nennt aber seinen Namen nicht. Wie schon erwähnt war das Schulhaus früher ein Bauernhaus, das zugleich als Bethaus diente. 1779 baute die Gemeinde eine neuere Schule, die 1782 in gutem Zustand war. Dieses Gebäude wurde dann 1789 zur Wohnung des Pfarrers bestimmt. Im Laufe der Jahre wurden daran viele Veränderungen vorgenommen, so war es 1896 Wohnung des Kantors. 1810 hatte der Lehrer für sich ein Wohnzimmer und einen Raum für Unterricht der Kinder. Die Zahl der Kinder war in dieser Zeit 160, die in einem Raum keinen Platz haben konnten. Der Bischof verordnete, daß die Gemeinde eine neue Schule baue und auch einen Präzeptor (Hilfslehrer) einstelle, der der ungarischen Sprache mächtig ist8.
1887 baute die Kirchengemeinde mit Aufwand von 10000 Gulden ein neues, prachtvolles Schulgebäude. Darin ist auch ein großer Saal, worin Sitzungen abgehalten werden können. Auch Lehrerwohnungen gehören dazu. 1896 waren diese Baulichkeiten in bestem Zustand und die Schulräume vollkommen ausgestattet9.
1782: Paul Hirnigel, 30 Jahre alt; 1810: Andreas Müller, im48. Lebensjahr; 1829: Adam Schlosser. Er ist in Rácmecske 1781 geboren. Bei seinem Bruder, der Lehrer in Schomberg war, besuchte er die Trivialschule. 1788-1790 war er Hilfslehrer in Tolna/Hahnenburg. In dieser Eigenschaft war er in (Duna)Földvár, in Szabadka/Maria Theresiopel, und Baja/Frankenstadt. 1796 wurde er in Dárda als Schulmeister angestellt und verrichtete dabei die Präparandie in Fünfkirchen. 1799 übernahm er den Lehrerdienst in Nagynayarad/Großnarad und von dort kam er nach Baan. Er hatte 1829 126 Schüler (Insgesamt waren aber 217 Schulpflichtige!); 1845-1849: Mathias Schellenberger; 1855: Josef Metzing; 1865 und 1867: Anton Möhler; 1875: Anton Möhler und Franz Jung; 1877: Anton Möhler und Johann Faller; 1891: Josef Mayer, Mathias Faller und Karl Petz; 1896: Josef Mayer, Mathias Faller und Maria Rainer; 1908: Josef Mayer, Mathias Faller und Johann Rochi; 1914: Josef Mayer, Mathias Faller und Franz Buschbacher10.
Bezeichnend ist das Schicksal des Lehrers Schellenberger. Er ist 1819 in Schomberg geboren und kam 1845 als Präzeptor nach Baan, wo er alsbald den Lehrerdienst übernahm. Er war sehr rührig und gründete in kurzer Zeit eine Musikkapelle, war sehr musikalisch und schrieb zu vielen Kirchenliedern selbst die Melodie. Jedermann war mit seinem Wirken hoch zufrieden. 1848 hat man ihn zum Hauptmann der Nationalgarde gewählt. Die Wirtschaftsbeamten waren von seinem Patriotismus nicht begeistert und bewirkten, daß er aus seinem Dienst entlassen wurde. Fünf Jahre hindurch hielt er am Ort Privatunterricht, dann wählte ihn seine Heimatgemeinde Schomberg zum Kantorlehrer. „Jetzt, (1879) nach 30 Jahren rufen ihn die Baaner zurück, aber Schellenberger ist 60 Jahre alt und will Schomberg nicht mehr verlassen" - schreibt eine Zeitung11. Er starb im November 1884.
Bei der Visitation 1829 äußert der Pfarrer den Wunsch, die Eltern möchten die Kinder nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer zur Schule schicken, da damals noch keine Schulpflicht bestand. Er beklagt sich auch über den schlechten Zustand des Schulgebäudes, das nachher auch renoviert wurde.
Die Meldung des Schulinspektors Franz Balázs enthält folgende Mitteilungen: Baan ist ein Dorf von deutschem Charakter, hat aber auch serbische Bewohner. In der Schule befindet sich eine ungeteilte ungarische, eine teils geteilte deutsche und eine ungeteilte serbische Sektion. Die Kinder sind in dem von der Kirchengemeinde gepachteten Räumen untergebracht. 1943 wurde ein neues Schulzimmer eingeführt. Alle patriotischen Feste werden wohl in der Schule gefeiert, die Erwachsenen aber zeigen wenig Interesse. Die Lehrer sprechen die Unterrichtssprache deutsch und serbisch ausgezeichnet.
Die Kinder nach ihrer Nationalität:
|
1942 | 1943 |
Magyaren | 4 | 8 |
Serben | 46 | 51 |
Kroaten | - | 4 |
Deutsche | 179 | 215 |
Zigeuner | 11 | 14 |
1942 sprachen vier, 1943 fünf Kinder ungarisch. Wörtlich der Schulinspektor: „... in der deutschen Sektion konnten verhältnismäßig gute Fortschritte erzielt werden... Das Verhalten der Bevölkerung ist trotzdem übertrieben und die Lehrerschaft muß mit viel Antipathie und Schwierigkeit kämpfen.. .12"
1874 ist ein Leseverein mit deutschen Statuten gegründet worden. 1885 ein Bürgerlicher Leseverein, der 1912 in dem Katholischen Leseverein eingegangen ist13.
Volkszählung | 1880 | 1890 | 1900 | 1910 | 1919 |
Magyaren | 77 | 99 | 119 | 109 | 25 |
Deutsche | 1495 | 1765 | 1687 | 1774 | 1435 |
Serben | 676 | 720 | 665 | 671 | 49814 |
von Johann Zeiler
Der 1. Weltkrieg und sein Ende mit dem Vertrag von Trianon haben auch für unsere Gemeinde vielfälltige Veränderungen gebracht. Baan, seit einigen Jahrzehnten Baranyabán ist zu Jugoslawien gekommen und in Popovac umbenannt worden. Die Staatssprache wurde serbokroatisch.
Schon vor und während des Krieges hat es Bestrebungen gegeben, besonders von der Familie Brucker, Haus Nr. 3, eine Grotte zur Ehre der Mutter Gottes zu errichten. Nach dem Kriege ist dieses Vorhaben in die Tat umgesetzt worden. Am Weg von Popovac nach Karanac, dem früheren Karancs, ist die „Maria Lourd" entstanden. Die Grotte im Tal, darüber an einem leicht ansteigenden Hang ein Glockenstock, dahinter links und rechts jeweils sieben mit Stuck verzierte Kreuzwegstationen, oben in der Mitte ein Steinkreuz und links vor der Grotte ein Brunnen.
Im August 1980 konnte am Steinkreuz die Jahreszahl 1924 entziffert werden. Das Kreuz wurde von den Familien Katharina und Peter Denich, Katharina und Johann Zeiler und Frau Theresia Maichl geb. Greif, gestiftet. Die Kreuzwegstationen haben die Inschrift „Errichtet zur Ehre Gottes" und die Namen der Stifter. Von unten nach oben:
Links | Rechts |
1. Röm.-Kath. Lesverein | Kaspar Kieszl und Gattin |
2. Johann Wagner und Gattin | Franz Penz und Gattin |
3. Franz Lutz und Familie | Alois Ringhoffer und Gattin |
4. Johann Fischer und Familie | Maria Pirkl und Maria Kaffka |
5. Der Stuck ist abgefallen | Johann Maichl und Familie, Nr. 377 |
6. Der Stuck ist abgefallen | Valentin Segräber und Gattin |
7. Josef Pöpl und Gattin Nr. 13 | Josef und Anton Wahl und Familie |
Der Brunnen hat die Inschrift „Errichtet zur Ehre Gottes, Friedrich Getto und Familie" Am 2. Juli, am 15. August und am 8. September sind jeweils mehrere Tausend Menschen zur Maria Lourd gepilgert. Gottesdienste, Predigten und Gesang waren deutsch, kroatisch und ungarisch. Dem 1. Weltkrieg sind auch die Báner Kirchenglocken zum Opfer gefallen. Die kath. Kirche hat im September 1924 wieder neue Glocken bekommen. Vor der Kirche steht ein Steinkreuz mit der Innschrift „Jesus im Schoss 1891", vor der neunen Schule eine Statue zur Ehre der Heiligen Dreifaltigkeit und in Begovac eine kleine privat errichtete Kapelle (Bildstock). Mindestens 10 Stein- und 5 Holzkreuze standen in Feld- und Weinbergfluren. Auf dem Friedhof haben 1973 noch insgesamt 360 Grabsteine gestanden. Dabei sind auch die Grabsteine für Atala Uray und Alois Zador. Die Pfarrer Nissak, Szentmiklóssy und Rozsányi, wurden in der Kirche in Baan begraben. Die 1902 errichtete Friedhofkapelle ist nach dem 2. Weltkrieg verwahrlost und der Glockenturm eingestürzt. Innen wurde sie inzwischen renoviert.
Ein Steinkreuz steht auch vor der Pravoslawischen Kirche. Etwas unterhalb vom Begovac steht der Brunnen „Popovac", eine gefaßte Quelle der pravoslawischen Kirchengemeinde. Die Juden haben ihre Gottesdienste im Haus der Familie Graf, Haus Nr. 146, gehalten. Ihr Friedhof war zwischen Kanal und Seichgraben, am Weg über die Hat zum Begovac.
Im Frühjahr 1934 ist Vladimir Hanauska als Pfarrer nach Popovac gekommen. Er ist 1972 in den Ruhestand getreten und nach Podgajci in seine slawonische Heimat zurückgekehrt. Er wurde 1891 geboren und ist im März 1975 verstorben. Seine Nachfolger waren Nikola Jelic und Josip Babic. Beide waren jeweils zwei Jahre in Popovac. Im Oktober 1976 ist Ilija Aracic als Pfarrer nach Popovac gekommen.
Nach Unterlagen im Pfarramt Popovac haben im Schuljahr 1845-1846: 192 und im folgenden Jahr 202 Kinder die Schule besucht. Lehrer war Schellenberger.
Am 22. Februar 1885 war die 14. Sitzung. Geistlicher Präsident war der hochwürdige Herr Dechant Atala Uray, weltlicher Präsident = Vicepräsident Pöpl (vermutlich Johann), Curator Georg Lindeman und Schriftführer Mayer (Josef).
Am 12. Oktober 1885 wurde die Zahl der Schüler mit 259 Altagsschülern und 63 Sonntagsschülern angegeben. Die Sitzung am 14. August 1887 wurde „wegen der Organisierung der 2. Lehrerstelle", einberufen. Am 16. August 1887 hat „der geehrte Gemeinde Ausschuß" die vom Schulstuhl vorgeschlagenen Bedingungen für die 2. Lehrerstelle „zur Rechtskraft erhoben". Als Gemeindeausschuß haben unterschrieben: Siebner Kasimer, Heinrich Martin, Rill Lipot, Frietrich Bruker, Adam Lindeinan, Schwab Georg, Jung Mihály, Valentin Denich und Josef Rill.
Es folgt das Gemeindesiegel „Baranya Baán Mezőváros" (Mezőváros = Marktstadt) und die Unterschrift Purman Károly, jegyző (jegyző = Notar/Notar = Leiter der Gemeindeverwaltung).
Am I. Oktober 1887 war Schulstuhlsitzung „zur Klassen- und Unterlehrerwahl". „Von den Schulräthen waren zugegen, Johann Pöpl, II. Präses, Georg Lindeman, Curator, Michael Eckhart, Karl Purman, Josef Kresz, Josef Lindeman, Josef Tippelhoffer, Georg Gusenberger, Johann Bart, Josef Zeiler, Josef Brukker"... „aus 9 concurierenden" wurde „J. Mathias Faller aus Dunaszekcsö" mit 10 Stimmen gewählt. „Der zweite Gegenstand wäre die Besetzung der Unterlehrer Station, weil aber nun (für) dieselbe kein Gesuch vorliegt, erklärte (der) Präses die Sitzung für geschlossen".
„Am 26. Oktober 1887 wurde Wilhelm Kiss, gegenwärtig Nothlehrer in Deutsch Boly, für die erledigte U.L. Stelle einstimmig ernannt". Dieses Protokoll ist mit einem ungarischen Zusatz vom 8. April 1888 versehen, in dem Eckhart M. als baani Biró (Baaner Richter) bezeichnet wird. Am 15. Juli 1888 wurde „von der Nothwendigkeit eines leitenden Lehrers gesprochen, jedoch kein Resultat ausgesprochen". Am 30. November 1888 wurde Petz Károly, Unterlehrer in St. István, zum Unterlehrer gewählt.
In der Schulsitzung am 20. Jänner 1889 hat Josef Mayer, Kränzchen Cassier, 65 fl. der reinen Einkünfte von einem vom Baaner Männer-Chor abgehaltenen Kränzchen, dem geehrten Schulstuhl überreicht, mit dem Bemerken, daß das Capital auf Zins und Zinsens Zinsen, und zwar zu 6%, auf fünf Jahre hinaus geliehen und nach fünf Jahren zu einem Fonde, welcher den Namen „Baaner Männer Chor" führt, festgesetzt werden soll. „Der geehrte Schulrath übernimmt die 65 fl. und bestimmt, die Summe dem sich schon früher gemeldeten Segräber Peter zu übergeben".
In der alten Schule waren zwei Klassenräume, eine Lehrerwohnung mit einem großen Garten und im Anschluß an den Garten eine Baumschule. Mit der neuen Schule sind drei Klassenräume, ein Lehrerzimmer, eine Lehrerwohnung und ein weiteres Zimmer dazugekommen. Bei der pravoslawischen Kirche war eine Schule mit einem Klassenraum und einem Lehrerzimmer.
1896 haben 486 Kinder die Schule der röm.-kath. Gemeinde besucht.
Franz Buschbacher war vom 11. Februar 1912 bis 11. März 1940 unser Lehrer. Er war am 13. Februar 1886 in Apatin geboren. Dort hat er auch die Volksschule und die Bürgerschule besucht und am 19. August 1912 Rosina Udváry geheiratet. Die Lehrerbildungsanstalt besuchte er in Baja-Frankenstadt. Als Junglehrer war er in Horvátfalva und Apar und vom 3. Mai 1941 bis Oktober 1944 nochmals an der Grundschule in Apatin tätig. 1955 ist er zu seinem Sohn Franz nach Bad Bocklet gekommen und am 5. November 1972 verstorben.
Weitere Lehrer waren, Josef Gutpelet, Franz Udváry, Martin Sauer, Margarete Bori, Josef Volkmar Senz, Maria Setter, Franz Horwaht, die Herren Bischof, Schwarz und Horvát, Frau Gyarmati, Frau Hero und das Ehepaar König.
Josef Gutpelet war auch Kantor=Organist der kath. Kirche. Sein Nachfolger als Kantor war Valentin Wolf jun. Franz Udváry war mit der Tochter von Josef Mayer verheiratet und zeitweise Leiter der Schule. In der nach dem 1. Weltkrieg verstaatlichten Schule war auch Dragoljub Sajic, von der pravoslawischen Gemeinde einige Jahre Schuldirektor.
Aus Urkunden, mündlichen Überlieferungen und persönlichen Erinnerungen sind folgende Richter und Vizerichter bekannt:
1561 | Imre Dobokos | ||
am 30. 1. 1760 | Gyurista Radisits | ||
am 29. 7. 1762 | Michael Poznanovits und Michel Feder | ||
am 30. 1. 1763 | Joannes Orgas und Jovicza Bosnyák | ||
1765 | Dmitar Panity und Georg Pauli | ||
Vizerichter Michl Pepl | Haus Nr. | 11 | |
Vom 13. 3. 1878 | bis 30. 6. 1880 Johann Pöpl | Haus Nr. | 11? |
Nachfolger waren, Johann Wahl | Haus Nr. | 53? | |
und 1882 Georg | Kissler | Haus Nr. | 16/347 |
Am 2. 12. 1886 | und 30. 6. 1888 Michael Eckhardt | Haus Nr. | 151 |
bis 27. 2. 1891 | Josef Maichel geb. 1852 | Haus Nr. | 290 |
Danach | Kaspar Kieszier geb. 1852 | Haus Nr. | 147/75 |
Johann Weber geb. 1853 | Haus Nr. | 370 | |
Josef Brucker geb. 1854 | Haus Nr. | 294 | |
Josef Fischer geb. 1858 | Haus Nr. | 27/94 | |
Josef Weber geb. 1860 | Haus Nr. | 63 | |
1911 | Johann Maichl geb. 1863 | Haus Nr. | 8 |
Während des 1. | Weltkrieges Valentin Seegräber geb. 1865 | 1 | |
Josef Rill geb. 1869 | 81 | ||
und Valentin Maichl geb. 1872 | 6 |
Nach dem 1. Weltkrieg hatte die serbische Volksgruppe das Vorrecht, den Gemeinderichter zu stellen. Die etwa doppelt so große deutsche Volksgruppe konnte nur die Stelle des Vizerichters beanspruchen. Beim vorzeitigen Ausscheiden des Richters ist der Vizerichter nachgerückt. Richter waren in dieser Zeit:
|
Dvornic | Haus Nr. | 213 |
Nikola Dvornic | Haus Nr. | 133 | |
Stevan? Vuckovic | Haus Nr. | 132 | |
Sreto Strajnic | Haus Nr. | 172/216 | |
Nachgerückt | Josef Brucker geb. 1875 | Haus Nr. | 3 |
Bozidar Bosnjak geb. 1875 | Haus Nr. | 189 | |
Nachgerückt | Johann Martin geb. 1879 | Haus Nr. | 226/74 |
Am 13. 8. 1933 | Milan Bosnjak | Haus Nr. | 150 |
Obrad Dvornic | Haus Nr. | 208 | |
Pajo Strajnic | Haus Nr. | 270 | |
Nachgerückt | Johann Pepl geb. 1898 | Haus Nr. | 13 |
Dusan Stankovic | Haus Nr. | 124 | |
Nachgerückt | Johann Pepl geb. 1898 | Haus Nr. | 13 |
Vom 12. April 1941 bis November 1944 war aus Popovac wieder Baranyabán und die Staatsprache wieder ungarisch geworden.
Richter war in dieser Zeit Johann Weber, geb. 1893 | Haus Nr. | 8 |
Vizerichter Josef Franzisi geb. 1891 | Haus Nr. | 3 |
Gemeinde-Kassier Konrad Faber geb. 1891 | Haus Nr. | 7 |
Gemeinde-Kassier waren auch: 1888 Johann Schwab | Haus Nr. | 67? |
und 1937 Johann Schäffer geb. 1898 | Haus Nr. | 173 |
Geschworene waren jeweils drei Deutsche und eine Serbe. Notar = Leiter der Gemeindeverwaltung waren, am 16. 8. 1887 und 1891 Franz Purman, danach Géza Neumayer, 1910, 1911 und 1918 Ferenc Kussinsky, am 13. August 1933 Svetozar Trifunovic und 1944 Herr Hero.
Kleinrichter = Gemeindediener waren
1891 | Michael Martin geb. 1853 | Haus Nr. | 284? |
Johann Kissler geb. 1881 | Haus Nr. | 23 | |
Am 13. August 1933 | Anton Schwab sen. geb. 1881 | Haus Nr. | 289 |
und | Bogoljub Dvornic | Haus Nr. | 107 |
Danach bis 1944 | Anton Schwab jun. geb. 1903 | Haus Nr. | 294 |
Polizeibeamte waren, | Anton Krasovec | Haus Nr. | 183 |
später bis 1944 | Anton Adler geb. 1902 | Haus Nr. | 247 |
Peter Neib geb. 1908 | Haus Nr. | 412a | |
und | Peter Seiler geb. 1904 | Haus Nr. | 420 |
Briefträger waren | Herr Vinkovic geb. 1904 | Haus Nr. | 84 |
Johann Geppert geb. 1900 | Haus Nr. | 423 | |
und 1944 | Georg Geppert geb. 1929 | Haus Nr. | 423 |
Im Okt. 1937 war | Josef Kessler geb. 1898 | Haus Nr. | 153 |
Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr. Als Spenglermeister war er auch führendes Mitglied der Handwerker-Korporation.
Die Gesellschaft hatte ihren Sitz bis 1941 in Draz, dem früheren Darázs. Ihr Geschäftsführer war Josip Ticaric.
Der kath. Leseverein war gesellschaftlicher Mittelpunkt der deutschen Gemeinde. Erster Präsius nach der Neugründung des Vereins war
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Johann Volk geb. 1882 | Haus Nr. | 10 |
Nachfolger waren | Georg Lindemann geb. 1882 | Haus Nr. | 27/295 |
Johann Tippelhofer geb. 1879 | Haus Nr. | 47 | |
Johann Wahl geb. 1881 | Haus Nr. | 274 | |
Peter Denich geb. 1877 | Haus Nr. | 34O/297d | |
Pfarrer | Vladimir Hanauska geb. 1891 | Haus Nr. | 82 |
Georg Lindemann geb. 1882 | Haus Nr. | 295 | |
Johann Maichl geb. 1907 | Haus Nr. | 276 | |
und bis Nov. 1944 | Johann Siebner geb. 1896 | Haus Nr. | 41c |
Der „Verein" in der Dorfmitte, Haus Nr. 280, war Vereinsheim mit Metzgerei und Gaststätte, Leihbücherei und Lesestube. Ein großer Saal und eine Küche mit einem Backofen haben auch Hochzeiten mit 200 bis 300 Gästen und sonstige größere Veranstaltungen ermöglicht.
Der Milchverein wurde vermutlich am 6. Januar 1899 gegründet. Nach einer am 23. März 1942 ausgestellten „Anteils-Schein-Erklärung" wurde Johann Weber an diesem Tage in die „Baranyabaner Milchgenossenschaft" aufgenommen. Dieser Anteilschein ist von dem Mitglied sowie von Josef Eitman als Direktor und Johann Zeiler als Direktionsmitglied unterschrieben.
Etwa 40 Jahre lang war der „Milchverein" im Gebäude Haus Nr. 427. Dann wurde in der Dorfmitte, Haus Nr. 92, ein Neubau errichtet. Die Milch wurde an Ort und Stelle vorverarbeitet und dann mit dem Pferdewagen und später mit dem Lastauto in die Käserei der Firma Jörg nach Monoster gefahren. Die Firma Jörg hatte die Einrichtung des Milchvereins gepachtet. Das morgendliche und besonders das abendliche „Milchtragen" war Nachrichtenbörse und Treffpunkt der Jugend im Dorf.
Ende der dreißiger Jahre wurde eine Ortsgruppe im „Schwäbisch-Deutschen-Kultur-Bund" gegründet. Der „Kulturbund" und ab April 1941 der „Volksbund der Deutschen in Ungarn" waren in der Bevölkerung umstritten. Die Frage, Wehrdienst in der deutschen oder ungarischen Armee, haben die Meinungsverschiedenheiten noch verstärkt.
Das Kirch weihfest war an Josephi, am 19. März. Wegen der Fastenzeit wurde die „Freßkerweih" auf den Sonntag nach Fabian und Sebastian, am 20. Januar, vorverlegt. Die Tanzveranstaltungen waren am Sonntag, Montag und Dienstag. Am Vorabend der „Kerweih" haben die „Roten Rekruten" vor dem „Verein" einen Kerweihbaum aufgestellt. Rote Rekruten waren die Burschen, die im Vorjahr 18 Jahre alt geworden waren. Sie haben ihre Hüte mit roten Bändern geschmückt. Im folgenden Jahr waren sie die „Blauen Rekruten" mit blauen Bändern und im darauffolgenden Jahr die „Soldaten" mit Bändern in den National färben. Am Kerweihdienstag gegen Mitternacht haben die „Rekruten" den mit bunten Bändern geschmückten Kerweihbaum mit Musikbegleitung in den Saal gebracht. Es soll aber auch vorgekommen sein, daß Rivalen den Kerweihbaum vorzeitig umgesägt und für Aufregung im Dorf gesorgt haben.
Fasching war ebenfalls am Sonntag, Montag und Dienstag. Am Montag sind die „Rekruten" zu einem oder mehreren in den Weinberg gegangen. Dort wurde feuchtfröhlich gefeiert. Am späten Abend war dann Einzug im „Verein".
Die Mütter haben um die Tanzfläche herum ihren Platz gehabt. Von diesem „Beobachtungsposten" haben sie manchmal wohl auch Anbändelungen beeinflußt.
Hochzeiten waren meistens dienstags und im „Verein". Ausnahmsweise auch am Donnerstag und im „groß Wertshaus". Am Vortag wurden die Vorbereitungen getroffen, mit einer mehr oder weniger ausgedehnten „Kuchelhochzich". Da wurden Ochsen oder Rinder und mehrere Schweine geschlachtet. Der Wein wurde in Fässern mit mehreren hundert Litern angefahren. Eine Besonderheit war das Hochzieh' Brot. Die mehrere Pfund schweren und um die 20 cm hohen Weißbrote waren der Stolz jeder Hausfrau. Sie wurden mit Milch und Zucker gebacken und sie sind kaum jemals mißlungen. Früher hat es zum Festmahl auch Reisbrei mit Dörrobst gegeben. Langjährige Hochzeitsköchin war Frau Franziska Wittenberger.
Die Trauungen waren in der Regel um 11 Uhr. Das Brautpaar wurde mit Musik vom Elternhaus abgeholt und nach der Trauung zum Hochzeitshaus begleitet. Dort mußten die Brautführer den Einlaß mit Getränken und Zigaretten erkaufen. Während des Festmahls ist der Braut manchmal ein Schuh gestohlen worden, der dann vom Brautführer wieder eingelöst werden mußte. Nach dem Festmahl hat die Köchin mit verbundener Hand „Schmerzensgeld" eingesammelt.
Dann wurden die Geschenke überreicht. Diese Prozedur hat meistens längere Zeit in Anspruch genommen, weil die Geschenke und die Schenker gesehen werden sollten. Die von den Tauf- und Firmpaten geschenkten „Godlpolster" waren so voll gestopft, daß sie so garnicht verwendet werden konnten. Zum Zeichen, daß sie auch voll sind, wurden sie mit einem kräftigen Klaps auf die bereitgestellten Tische gelegt.
Gegen Mitternacht wurde das „Kränzl" abgetanzt. Der Brautführer mußte mit der Braut solange tanzen, bis sie den Brautkranz verloren hat oder von außen ein Kopftuch eingeworfen wurde. Danach durfte die Braut die Tracht einer verheirateten Frau anziehen. Nach einem Mitternachtsmahl ist die Feier weitergegangen, am Ende oft auch ohne das Brautpaar.
Vor dem 1. Weltkrieg wurden die Hochzeiten in Privathäusern gefeiert. Aber auch damals soll es schon lustig zugegangen sein.
Mit Ausnahme der nur vorübergehend ansässigen Familien hatten fast alle ein eigenes Haus und einen eigenen Weinberg. Der Übergang von den „Reichen" zu den „Armen" war fließend. Die wichtigste Einnahmequelle waren die Weinberge. Gekeltert wurde „Baner Schiller", Weißwein und in geringerem Umfang Rotwein. Von 1918-1941 war das „Schnapsbrennen" abgabefrei und oft eine willkommene Einnahmequelle.
Ausländische Pferdehändler haben ein- oder mehreremal im Jahr Pferde aufgekauft. Exportiert wurden auch Rinder, Schweine und Getreide. Jahrmärkte waren jeweils am Montag vor dem 8. März, 10. Juni, 29. September und 8. Dezember. Bis zum Ende des 1. Weltkrieges war der „Baner Markt" der größte und bedeutenste im weiteren Umkreis.
Die Bauern haben nur zeitweise Taglöhner benötigt. Nur wenige hatten einen Knecht, aber kaum eine Magd. Einige hatten „Weinzettler", die im Weinberg wohnten und die dort anfallenden Arbeiten das ganze Jahr über verrichteten.
Sonstige Arbeitsmöglichkeiten gab es im Steinbruch beim „Kapeter", im Sägewerk, der Hanffabrik, der Ziegelei und der Landwirtschaft bei der Herrschaft in Lak, im Herrschaftsweingarten und in der Zuckerfabrik in Benge. Die etwa 50 Handwerker, Gastwirte und Einzelhändler haben fast nur eigene Familienangehörige beschäftigt.
Von Beginn des 2. Weltkrieges bis zum Ende des „Balkanfeldzuges" wurden Reservisten wiederholt zu Wehrübungen eingezogen. Der Geburtsjahrgang 1919 hat zuletzt aktiven Wehrdienst in der jugoslawischen Armee geleistet. Der Geburtsjahrgang 1920 wurde am 13. Oktober 1941 zur ungarischen Armee eingezogen.
Am 28. April 1942 wurden von den Geburtsjahrgängen 1911 bis 1924 diejenigen zur Waffen-SS eingezogen, die sich als Deutsche ausgegeben haben. Von denen, die sich nicht als Deutsche ausgegeben hatten, sind einige am 5. Oktober 1942 und 1943 nochmals einige zur ungarischen Armee eingezogen worden. Alle anderen wehrfähigen Männer im Alter von 16 bis über 50 Jahre wurden bis Herbst 1944 so nach und nach zur Waffen-SS und zur Wehrmachtspolizei eingezogen.
Aus Platzmangel können nur Hausnummer, Familienname und Zahl der Familienangehörigen angegeben werden. Familien, die außerhalb der Ortschaft wohnten folgen in alphabetischer Reihenfolge. Aufgeführt sind auch einige gemischtsprachige Familien und alle die im 2. Weltkrieg bereits gefallen waren.
1 | Seegraber/ | 5 | Brucker/Denich | 9 | |
Benzenleitner | 2 | 6 | Maichl | 6 | |
1a | Seegräber/Pöpl | 5 | 7 | Lindemann/Faber | 6 |
2 | Pöpl | 5 | 8 | Weber/Scholl | 8 |
3 | Brucker/Franzisi | 6 | 9 | Scholl | 5 |
4 | Martin | 5 | 10 | Volk/Geb | 6 |
11 | Schäfter | 5 | 53a | Lindemann | 6 |
12 | Martin | 6 | 54 | Denich | 4 |
13 | Pöpl/Tippelhofer | 6 | 55 | Scholl | 4 |
14 | Wahl/Weber | 9 | 56 | Stang | 7 |
15 | Konrad | 6 | 57 | VogelATalmer | 6 |
16 | Faber | 7 | 58 | Wahl | 4 |
17 | Warth | 5 | 59 | Vogl | 5 |
18 | Schäffer/Eitmann/ | 60 | Volk | 6 | |
Konrad | 9 | 61 | Maichl | 6 | |
19 | Stang/Kissler | 6 | 62 | Volk | 3 |
20 | Scheuer | 2 | 63 | Weber/Scholl | 6 |
20a | Scheuer/Trumpf | 6 | 64 | MaichlAVeber | 5 |
21 | Martin/Lindemann | 6 | 65 | Rill | 5 |
22 | PrellAVarth | 4 | 66 | Brucker/Getto | 8 |
23 | Kissler/Rill | 5 | 67 | Stang | 3 |
24 | Siebner | 3 | 68 | Wahl | 6 |
25 | Lindemann | 7 | 69 | Brunner/Tippelhofer | 8 |
26 | Romatka | 5 | 70 | Maichl | 8 |
28 | Getto/Stuck/Maichl | 7 | 70a | Maichl | 4 |
29 | Weber | 4 | 71 | Dürr | 4 |
30 | Leibing | 6 | 72 | Stuck | 3 |
31 | Wolf | 4 | 73 | Siebner/Jung/Franzisi | 6 |
32 | Franzisi/Weber | 5 | 74 | Martin/Seegräber | 7 |
33 | Maichl/Stang | 6 | 75 | Kissler | 7 |
34 | Geb | 4 | 76 | Lutz/Volk | 7 |
35 | Steigenwalder | 6 | 77 | Wahl/Wagner | 3 |
36 | Weber/Schimon | 12 | 78 | Rill/Greif | 2 |
38 | Brunn | 6 | 79 | Volk | 2 |
39 | Lindemann/Pest | 6 | 80 | Romatka | 6 |
40 | Hartweg/Schmidt | 7 | 81 | Maichl/Folk | 5 |
41 | Petruska | 6 | 83 | Wolf | 6 |
41a | Pest/Warth | 5 | 84 | Warth | 6 |
41b | Dadijanac/Lesching | 4 | 88 | Folk | 7 |
41c | Siebner | 5 | 91 | Udvary | 2 |
42 | Eberling | 8 | 92 | Franzisi | 2 |
43 | Lindemann | 4 | 92a | Schwab | 5 |
44 | Warth/Semen | 6 | 92b | Schulteis | 6 |
45 | Franzisi | 6 | 93 | König | 2 |
46 | Antritt/Schmidt | 6 | 94 | Fischer/B rucker | 8 |
47 | Tippelhofer/Francisi | 5 | 95 | Maichl/Fischer | 3 |
48 | Volk | 8 | 96 | Fischer | 6 |
49 | Baka | 5 | 97 | Siebner | 5 |
50 | Franzisi | 8 | 98 | Siebner | 7 |
51 | Franzisi | 2 | 99 | Prell | 3 |
52 | Brucker | 5 | 100 | Geb | 4 |
53 | Wahl/Seegräber | 8 | 101 | Eckhardt/Prell | 8 |
102 | Eckhardt | 6 | 243 | Prell | 6 |
103 | Franzisi/Getto | 7 | 244 | Volk | 1 |
104 | Maichl | 8 | 245 | Warth | 2 |
109 | Denich | 4 | 246 | Zeiler/Seiler | 6 |
110 | Siebner | 3 | 247 | Buch/Adler | 6 |
111 | PeplAVarth | 7 | 248 | Maichl | 5 |
112 | Pepl | 5 | 249 | Warth/Volk | 5 |
113 | Kandecki | 1 | 250 | Warth/Pepl | 7 |
143 | Schmidt | 2 | 251 | Stang | 3 |
147 | Barth/Penz | 4 | 252 | Türk/Lindemann | 5 |
148 | Getto | 7 | 253 | Tauenhauer/Schwab | 4 |
151 | Geb | 5 | 255 | Emling | 1 |
152 | Hartweg/Franzisi/ Schäffer | 8 | 257 | Igelsberger | 8 |
153 | Kessler | 6 | 258 | Stolar | 3 |
157 | Schippert | 4 | 258a | Klieber | 9 |
158 | Warth | 5 | 259 | Patzl | 5 |
159 | Schwab | 6 | 260 | Klewitz/Volk | 7 |
161 | Hofmeister | 4 | 261 | Mandl/Maichl | 6 |
162 | Petesch | 8 | 262 | Weber | 4 |
162 | Ort | 4 | 263 | Buch | 3 |
162 | Getto | 4 | 264 | Klaus/Doda | 5 |
183 | Krasovec | 4 | 265 | Volk | 4 |
173 | Schäffer | 5 | 266 | Helmer | 7 |
222 | Sauer | 4 | 267 | Weber/Post | 7 |
222a | Müller/Lindemann | 4 | 271 | Trumpf/Glischitsch | 2 |
223 | Hasenei | 5 | 272 | Siebner | 6 |
224 | Tellinger | 5 | 273 | Wahl/Pöpl | 5 |
225 | Tellinger | 4 | 274 | Wahl | 6 |
226 | Kissler/Maichl | 4 | 275 | Lutz/Faber/Rill | 7 |
227 | Lutz | 1 | 276 | Tippelhofer/Maichl | 5 |
228 | Weber/Volk | 5 | 277 | Ivik/Lindemann | 7 |
229 | Maichl | 6 | 278 | Weisenbach/Sauer | 2 |
230 | Zeiler | 5 | 279 | Leier | 4 |
231 | Zeiler | 7 | 279a | Lajer | 2 |
232 | Brucker/Jung | 6 | 280 | Hange | 5 |
233 | Amon/Martin | 4 | 282 | Volk/Pepl | 5 |
234 | Kissler | 5 | 283 | Warth | 4 |
235 | Fohl | 1 | 283a | Romatka | 3 |
236 | Taubner | 2 | 284 | Brucker | 2 |
237 | Vogl | 4 | 285 | VoglAValter | 7 |
238 | Talmer/Tellinger | 7 | 286 | Schaab/Scheidl | 3 |
239 | Hahner | 6 | 287 | Gundrum/Hofmeister | 5 |
240 | Brucker | 4 | 288 | Wagner/Nemet/Brucker | 6 |
240a | Helmer/Maichl/Zeiler | 8 | 289 | Schwab | 5 |
241 | Siebner/Pöpl | 4 | 290 | Maichl | 3 |
242 | Mark/Denich | 4 | 291 | Volk | 2 |
292 | Lindemann | 5 | 347 | Kissler | 5 |
293 | Lindemann | 4 | 348 | Benzenleitner/ | |
294 | Trumpf/Siebner | 6 | DenichAVeber | 7 | |
295 | Lindemann/Maichl/Brucker 8 | 349 | Tippelhofer/Emling/ | ||
296 | Tippelhofer/Lindemann | 8 | Volk | 9 | |
296a | Minnich/Schütt | 5 | 350 | Bruckner/Baumstark/ | |
297 | Hornung/Maichl | 4 | Hoffmann | 8 | |
297a | Schwab | 8 | 351 | Maichl | 6 |
297b | Denich/Wahl | 5 | 352 | Pöpl | 7 |
297c | Folk | 6 | 353 | Franzisi | 3 |
297d | Denich/Stang | 7 | 354 | Vogel | 6 |
298a | Pepl | 5 | 355 | Pöpl/Rill | 3 |
298a | Klewitz/Maichl | 5 | 356 | Rill/Pepl | 6 |
298b | Fischer | 3 | 357 | Semen/Tippelhofer/Pöpl | 6 |
298c | Volk/Pöpl | 4 | 358 | Siebner | 6 |
299 | Igelsberger/Schmidt/Schremm 7 | 359 | Martin/Klemens | 3 | |
300 | Stiegler | 4 | 360 | Stang/Schäffer | 5 |
301 | Martin | 3 | 361 | Volk | 6 |
302 | Vogl | 4 | 362 | EckhardtAVolf | 5 |
303 | SchwabAVarth | 4 | 363 | BruckerAVarth | 5 |
304 | Volk/Romatka | 6 | 364 | Konrad | 5 |
305 | Schmidt/Metlitsch | 6 | 365 | Wahl/Prell | 6 |
306 | Semesch | 5 | 366 | Warth | 6 |
307 | Scheuer | 4 | 367 | Pöpl/HelmerAVarth | 7 |
308 | Trumpf | 3 | 368 | Franzisi | 4 |
310 | Ankner | 4 | 369 | Martin | 6 |
312 | Schmidt | 4 | 370 | Weber/Hasenei | 9 |
319 | Sauer/Keller | 3 | 371 | Trumpf/Siebner | 5 |
320 | Denich/Fischer | 5 | 372 | Maichl | 7 |
321 | Stvrdecki | 2 | 373 | Pepl | 4 |
323 | Brucker/Kovacevic | 5 | 375 | Wagner/Sauer | 6 |
324 | Poth | 3 | 376 | Getto | 6 |
325 | Stiegler/Reiner/Volk | 5 | 377 | Maichl | 4 |
332 | Kirchner | 6 | 378 | Lindemann | 8 |
335 | Stang/Stein | 5 | 379 | Poth/Pfaff/Hange | 5 |
336 | Getto/Buch | 6 | 380 | Denich/Maichl | 7 |
337 | Adler/Franzisi | 5 | 381 | Simon/Pepl | 9 |
338 | Antritt | 4 | 382 | Jung | 4 |
339 | Hoffmann | 4 | 382a | Francisi | 3 |
340 | Martin | 4 | 383 | Teschner | 4 |
341 | Zeiler | 6 | 384 | Gusenberger | 4 |
342 | Scheuer/Lindemann | 5 | 385 | Emling | 6 |
343 | Pepl | 5 | 386 | Maichl/Folk | 6 |
344 | Kurtz | 2 | 387 | Garay | 5 |
345 | Igelsberger | 6 | 388 | Volk | 6 |
346 | Siebner | 5 | 389 | Gusenberger | 5 |
390 | TeinAVittenberger | 7 | 427 | Tellinger/Benzenleitner | 6 |
391 | Hange/Ruf | 7 | 428 | Mayer | 5 |
392 | Lutz/Romatka | 5 | 429 | Rath/Mayer | 7 |
393 | Brucker | 6 | 430 | Volk/Keller | 6 |
394 | Schwab | 5 | 431 | Keiler | 2 |
395 | Vogl/Rill | 6 | 432 | Brunner | 5 |
396 | Getto/Gallo | 8 | 433 | Folk | 3 |
397 | Schmidt | 5 | 434 | Denich/'Schmidt | 6 |
398 | Pöpl/Antritt | 5 | 435 | Brucker/Getto | 6 |
399 | FranzisiAVolf | 4 | AdlenTrumpf | 4 | |
400 | Wahl/Lips | 7 | Bayer | 5 | |
401 | Emling | 1 | Beleschitsch | 3 | |
402 | Bayer | 5 | Bergitsch/Post | K | |
403 | Pepl/Till | 6 | Emling/Mutschler | ||
404 | Scholl | 1 | Fohl | 1 | |
405 | Lofent | 4 | Folk | 5 | |
406 | Trumpf/Denich | 5 | Franzisi | 6 | |
407 | Walter | 4 | Krepp | 2 | |
408 | Grell/Getto | 7 | Krepp | 4 | |
409 | Getto/Maichl | 13 | Krepp | 4 | |
410 | Siebner | 6 | Kungl | 3 | |
411 | HornungA^ogl | 5 | Leister | ||
412 | Neib | 7 | Mack | 4 | |
412a | Neib | 2 | Mark/Siebner | 8 | |
413 | Getto | 3 | Offner | 1 | |
414 | Schmidt | 6 | Perl/Rosmanitsch | 7 | |
415 | Folk | 4 | Pulver | 4 | |
416 | Kornmayer | 3 | Reiner | 5 | |
417 | Sauer | 5 | Romatka | 2 | |
418 | Vogl | 5 | Ruff | 3 | |
419 | Schmidt | 4 | Schäffer | 2 | |
420 | Seiler | 3 | Schmidt | 7 | |
420a | Oberkirschner | 4 | Scholl/Sdremm | 7 | |
420b | Tein/Volk | 6 | Schott | 5 | |
420c | Oberkirschner/HahnerA | 5 | Schwab | 2 | |
420d | Siebner | 3 | Sekler | 3 | |
420e | Hornung/Tickert | 5 | Simon/Perl | 4 | |
420f | Mark | 4 | Till | 6 | |
420g | Folk | 5 | Volk | 4 | |
420h | Post | 3 | |||
420i | Hartweg | 4 | |||
421 | Eberling/Kern | 6 | |||
422 | Eckenfels/Post | 5 | |||
423 | Geppert | 3 | |||
425 | Lehmann | 2 | |||
426 | AlbertA'olk/Stvrdecki | 7 |
Am 15., 16. und 17. November 1944 wurde etwa die Hälfte der deutschen Bewohner evakuiert. Sie wurden mit der Eisenbahr, nach Hieflau in der Steiermark, Schüttenhofen im Südwesten der CSR und nach Thüringen gebracht. Mindestens 13 Familien sind mit dem Pferdewagen nach Schlesien und später nach Österreich und Bayern geflüchtet. Bereits einige Tage vorher wurden die Kinder und Jugendlichen aus diesen Familien im Alter ab 10 Jahren evakuiert. Die Jüngsten kamen an den Mondsee in Österreich und die älteren nochmals getrennt nach Glogau und Görlitz in Schlesien.
Noch im November 1944 sind die „Russen" und die „Partisanen" gekommen und ab Januar 1945 wurden fast alle interniert, die nicht evakuiert oder geflüchtet waren. Es ist kaum mehr festzustellen, wer wohin und wieder weiter in ein anderes Lager gebracht wurde.
Nach dem Ende des Krieges wollten die Geflüchteten wieder in ihre Heimat zurückkehren. Die von Hieflau sind bis Subotica im Norden von Jugoslawien gekommen. Die meisten davon sind nach einigen Tagen über die nahe Grenze nach Ungarn gegangen oder gebracht worden. Die anderen wurden sofort oder später interniert. Die von Schüttenhofen sind bis nach Vác in Nordungarn, dann wieder in die Tschechoslowakei und die meisten später nach Mecklenburg. Die in Thüringen sind zum Teil jetzt noch in und bei Erfurt.
Krieg, Flucht und Vertreibung haben unbeschreibliche Not verursacht. Besonders die Internierten haben zum Teil unmenschliches Leid erdulden müssen. Namentlich bekannt sind 194 Personen die in 14 verschiedenen Lagern gestorben sind. Davon mindestens 115 in Gakovo. In Popovac sind 8 gestorben. Eine Frau wurde von einem Soldaten und ein Mann auf der Flucht erschossen. Ein Mann ist durch eine explodierende Mine ums Leben gekommen. Von den Soldaten sind 50 gefallen und 47 werden noch vermißt. Somit sind 302 Personen gefallen, vermißt, in Lagern gestorben, auf andere Weise umgekommen oder verschollen.
Von denen, die Krieg, Flucht und Vertreibung überlebt haben leben noch etwa 865, mindestens 655 sind inzwischen gestorben und über 35 können keine Angaben gemacht werden. In Popovac und anderen Gemeinden in Jugoslawien sind noch etwa 25. In der Bundesrepublik Deutschland 634, die meisten in Baden-Württemberg, davon fast 150 in Salach. In der DDR sind noch 36, in Österreich 53, in Ungarn 40, in der Schweiz 2, in Frankreich 2, in Schweden 1, in Australien 4, in Canada 14 und in den USA 17.
Zu dem Verlust der Heimat und dem unmenschlichen Leid kommen auch der Verlust an Hab und Gut. Das Vermögen von 1944 wurde fast vollständig enteignet. Nur noch drei oder vier Häuser werden von den früheren Besitzern bewohnt. Von den in der Bundesrepublik Lebenden haben über fünfhundert einen Antrag auf Lastenausgleich gestellt. Davon wurden mehrere Anträge zu einer Betriebsliste zusammengefaßt. Anerkannt wurde in 17 Fällen Grundvermögen und in 326 Fällen landwirtschaftliches Vermögen.
Davon landwirtschaftliche Fläche knapp | 1 200 Hektar |
Weinbaufläche | 365 Hektar |
Forstfläche | 30 Hektar |
und gärtnerisch genutzter Fläche knapp | 1 Hektar |
Die durch das unermeßliche Leid entstandenen Wunden sind allmählich vernarbt und die Schmerzen über den Verlust der Heimat sowie die Vermögensverluste fast vergessen. Die meisten haben eine neue Heimat gefunden und wieder ein eigenes Dach über'm Kopf. Viele haben eine bessere berufliche Existens als früher und auch die inzwischen aus dem Berufsleben ausgeschiedenen Landleute sind in der Regel gut versorgt. Die Meinungsverschiedenheiten über „Kulturbund" und „Volksbund" sollten auch überwunden sein. Inzwischen müssen wir wohl eingestehen, daß seinerzeit alle zu wenig informiert waren und niemand Recht behalten hat.
Wir haben allen Grund dankbar zu sein. Dem Deutschen Volke, das den meisten von uns eine neue Heimat geboten hat und allen staatlichen und sonstigen Stellen, für ihre Unterstützung und vielfältigen Hilfen. Ihr Verständnis für unsere Sorgen war bestimmt nicht immer leicht.
Ich danke allen, die mich bei der Vorbereitung dieses Berichtes unterstützt haben und mir bei sontigen Gelegenheiten behilflich waren.
Johann Zeiler
Bildernachweis und Bilderverzeichnis von Johann Zeiler
Repro- und Gestaltung Mathias Volk
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Röm.-kath. Kirche mit Steinkreuz „Jesus im Schoß", 1891, von der Langgasse aus gesehen | Einweihung der neuen Glocken im September 1924 |
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Innenansicht der Kirche | Die neue Schule mit der Statue zur Ehre der Heiligen Dreifaltigkeit |
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Teilansicht vom Viehtrieb in Richtung Dorfmitte mit der kath. Kirche | |
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Brautpaar Josef Wittenberger und Annemarie, geb. Tein, am 3. November 1925 | |
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Teilnehmer an einem Veredelungslehrgang Mitte der dreißiger Jahre | Die Hochzeitsköchin Franziska Wittenberger mit Kochlöffel und einer Gruppe „Kuchelweiber" |
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Badefreuden im Drachenloch | Die Wallfahrtsgrotte „Maria Lourd" |
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Die Streich- und Blaskapelle Valentin Wolf | Laiendarsteller der Theater-Aufführung „Lourdes Grotte oder die wundersame Heilung eines blinden Mädchens", am 30. April 1933 |
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Mädchen „brat gekoumblt" (breit gekämmt) an einem Sonntagnachmittag, 1943 | „Rekruten" vom Geburtsjahrgang 1920, oben links der Fotograf Michael Fischer und oben rechts der damals schon verstorbene Josef Lehmann |
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Die Friedhofskapelle mit den Kreuzwegstationen |
Quellennachweis:
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