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Das Dorf Feked liegt in der Braunau (Baranya), in einem Tal von Bergen und Wald umgeben. An der Nordseite ist ein Wald der in Kövesd (bei Bátaszék) beginnt und bis in das Mecsek Gebirge zieht. Die Nachbarsdörfer sind: Véménd, Szebény, Erdősmecske (früher Ráczmecske) und über den Wald liegt das Dorf Ófalu.
Mitten durch das Dorf fließt ein Bach, der am oberen Dorfende beginnt und den Namen Karasica (Karaschitza) trägt.
Das Dorf Feked bestand schon vor der Türkenzeit. Der Name der Gemeinde taucht zuerst im Jahre 1372 in der Aufzählung der Güter der Cikádorer (Széker/Zisterzienser Abtei), als Fekedh auf. Békefi schreibt über Feked: Im 14. Jahrhundert spielt unter den anderen Gütern der Abtei von Cikádor auch Fekedh eine Rolle. Diese Gemeinde ist aber vernichtet worden durch den furchtbaren Türkenkrieg. Die Menschen wurden getötet, ihr Hab und Gut beraubt und dann alles angezündet. Diese Kriege waren hier in den Jahren von 1668-1698. Das damalige Dorf lag westlich von dem heutigen, an dem sogenannten Schloßberg. Man findet da noch Ruinen von einer Kirche oder Kloster. Was es in Wirklichkeit war ist bis heute noch nicht geklärt.
Die ganze Gegend umwuchert eine große Wildnis. Nach der Vertreibung der Türken spielt in der Baranya die ursprünglich italienische Familie Jany eine große Rolle. Franz Jany wurde der Besitzer der Pécsvárader Benediktiner Abtei; sein Bruder Johann bekam die Abtei von Báta und Bátaszék im Jahre 1687. Diese überging im Jahre 1694 in den Besitz seines Neffens Jakob Ferdinand Jany, der die entvölkerte Gegend neu besiedelte. Er machte zuerst mit slawischen Völkern (Serben und Bunyewatzen) einen Versuch. Dieser mißlang jedoch, denn die neuen Kolonisten wollten nicht arbeiten. Nach dem Beispiel des Aptes von Pécsvárad, Franz Jany entschloss er sich sein Gebiet mit deutschen Kolonisten zu besiedeln.
Ein neues Leben begann im Jahre 1720 als deutsche Kolonisten sich hier niederließen und eine neue Heimat gründeten.
Über die Herkunft der deutschen Kolonisten gibt es kein Urkundenmaterial. Die Ansicht der Sprachforscher ist, dass die Urheimat der Siedler in den Rhöngebirge zu suchen sei.
Feked gehörte zur Zeit der Ansiedlung bis 1732 zur Pfarrei Himesháza (Nimersch).
Das nimerscher Trauungsbuch bewahrt die ersten wenigen Nachrichten über die Herkunft der neuen Ansiedler. Man findet dort drei Herkunftsangaben der Fekeder Einwohner. Dies ist wohl wenig, aber die Angaben sind dennoch wichtig, denn sie bestärken, dass die ersten Siedler aus der Rhöngegend stammten. Bei Várady finden wir auch eine Angabe über den Herkunftsort eines Fekeders: Konrad Ackermann, Fekeder Einwohner, sucht seine Erbschaft. Er stammt aus Fulda, aus der Gemeinde Weihers.
In dem nimerscher Kirchenbuch finden wir über Feked, Trauungs-, Geburts- und Todesangaben von Februar 1729 bis August 1731. Im Jahre 1732 wurde in Szebény eine Pfarrei errichtet, und so kam Feked zu der neuen Pfarrei. Das erste Kirchenbuch in Szebény stammt jedoch erst aus dem Jahre 1735, so das wir über Feked von 1732 bis 1735 keine Angaben besitzen.
In Szebényer Kirchenbuch ist der Herkunftsort nirgends angegeben. Aus den Angaben des Himesházaer Kirchenbuches können wir feststellen, dass die ersten Kolonisten aus dem Rhöngebirge herstammen.
Die bis auf den heutigen Tag gesprochene Mundart ist eine derart charakteristische südfulda-ische, daß wir getrost voraussetzen dürfen, daß der weit überwiegende Teil aller Ansiedler aus derselben Gegend gekommen ist.
Die Fekeder bauten schon im Jahre 1733 ein Kirchlein zu Ehren der Allerheiligsten Dreifaltigkeit. „Bemerkenswert war ihr Opfermut in Bezug auf die Kirche und die Frömmigkeit, mit der sie der Umgebung damals ein Beispiel stellten. Die Einwohnerzahl lag damals bei 438 Seelen. Lauter deutsche.
In kurzer Zeit brachten sie zum Kirchenbau mehr Geld zusammen, als die anderen Gemeinden in längerem Zeitraum. Die jetzige Kirche ist 1765 erbaut, 1846 restauriert und vergrößert worden. 1859 bekam sie drei neue Altäre und wurde schön ausgemalt.
Die drei Altäre sind: Hochaltar zu Ehren der allerheiligsten Dreifaltigkeit, auf der evangelien Seite der Altar der vierzehn Nothelfer, auf der anderen Seite der Vendelin-Altar. Das Bild von den vierzehn Nothelfer ist heute nicht mehr. An dieser Stelle ist jetzt ein Mutter-Gottes-Bild.
1926 am heiligen Dreifaltigkeit Sonntage fand in der kleinen und fleißigen, deutschsprachigen Gemeinde ein einfaches, aber um so innigeres Fest statt. An diesem Tag wurde der schöne Hauptaltar eingeweiht, der von dem Kirchenkurator Peter Mott und dessen Familie für 70 Meterzentner Weizen angeschafft wurde. Der Altar wurde in der berühmten Tischlerwerkstädte Jung-Gregoritsch in Feked prachtvoll angefertigt und hat besonders sehr hübsche Kunstschnitzereien.
Bei der Weihe des Altars würdigte der Pfarrer Josef Botz in begeistertem Worte die Bedeutung des Tages und Jahres. Sodann folgte das Bischöfliche Rescript laut welchen, auf Antrag des früheren Pfarrers dem Kirchenkurator Peter Mott das Lateraner Verdienstkreuz verliehen wird. Sodann heftete Botz auf die Brust des Ausgezeichneten das Verdienstkreuz. Es ist bemerkenswert zu erwähnen, dass Peter Mott nicht so sehr wegen seiner Opferwilligkeit sondern viel-mehr für seine tiefe religiöse Lebensführung und musterhaftem Familienleben ausgezeichnet wurde. Peter Mott lebte mit seiner Gattin und vier minderjährigen Kindern, sowie den Eltern zusammen.
Die Pfarrei ist 1859 errichtet worden.
Die Kirche ist im romanischen Stil gebaut, mit einem Barockturm, einem sogenannten „Zwiebelturm". Die Fekeder sind stolz auf ihre einfache aber schöne Kirche.
An der Hand der nimerscher und szebényer Kirchenbücher kann man versuchen die Namen der ersten Siedler festzustellen.
Zuerst werden die Namen aufgezählt, die in nimerscher Kirchenbuch zu finden sind, in der Reihenfolge des Auftauchens der Namen.
1729. Becker NikolausBolz JoannesBöß JoannesCustor Georg aus Schmalnau FuldaEndert ThomasFrei GeorgJung NikolausKepner JakobKlüber KasparKüstner Baldasar aus Dietershausen FuldaMiller Johann AdamRegger MelchiorReit weisner JohannSeiferth JohannSchram JohannWeber Michael |
1730. Bonhardt PeterDoren JohannGönter GeorgHerberth JohannLucius ConradMichael Johann am Dieterhausen FuldaWalt Bartolomens aus Eichenzeil Fulda1731. Bonhardt HeinrichElbich Johann KasparErle JohannMörz PaulMuth NikolausNichter GeorgRecht Johann AdamSchäfer NikolausSchank Fronisius |
Namen die aus dem szebényer Kirchenbuch sind.
1735. Cerr JakobLudwig FriedrichLudwig HansSchunk Andreas1936. Miller PeterMut MelchiorNichter JohannNichter KasparPonholzer SimonRupel VenerioSchoster Johann |
1936. Ebert SebastianFilier GeorgHerzog ThomasHirsch Heinrich1937. Beber JohannDorn AdamKentner GeorgiusPonert Johann PeterRupel JohannSchunk FranzSonart Johann HeinrichTill Martin |
1738.Potz NikolausSromp Nikolaus1739.Kajer JohannPonert Heinrich1740.Balter NikolausKliber HeinrichMott AndreasScheffer Hartmann1741.Groß JohannWalter Nikolaus1742. Docker JohannKethner JakobLux JosephTurn Adam1743. Audt KonradDaban JohannDrieb Johann MihaelGinter HeinrichJeng FranzSchneider GeorgTabak JohannValter Johann1745.Felker Johann AdamGeng ValentinGinter Johann KonradGratz FranzHerbert MihaelHerzog KilianHiffner Nikolaus1759. Miller NikolausNichter LudwigPeß JohannRain JakobRoth NikolausSchonk ThomasStenger PhilippStreitenberger JohannThurn HansjirgWilhelm Konrad1760. Gresler JakobKuster FranzMuth JohannScheffer IgnatzWilhelm Johann |
1745.Jahn GeorgKapiener JakobKeller KristinaPolt JohannMaz Johann MihaelSchanz Ferdinand1746.Filier HeinrichBöß Johann FerdinandGinter AndreasHilibrand ThomasKuster KleinhausMartin JohannRott JohannSchir JohannStaub Johann1747. Herzog JohannLembach AndreasMiller ValentinRaob EboldRupel BernardStumpf Nikolaus1748. Thieren JohannStrobel AdamVorderbach JohannWagner Melchior1750.Albert ThomasGeßler ValentinRaob KonradRottenbucher JohannSalaich Jakob1761. Becker JohannFay JohannKroß JohannLang Johann PeterLucius PhilippPop Johann GeorgSchmith Nikolaus1762. Gentzier ValentinGratz NikolausKlug NikolausLaistrum Johann |
1754.Klug LorenzKluk EustrachMayer MihaelObert JosephPesz FriedrichPesz ValentinPrais HeinrichRain MihaelScheich ThomasSpiegier AdamUrif Peter1758. Genser ValentinHeibert ValentinKell KristianLovase KilianPuchhamer AndreasSeifert KasparSteinmetz MihaelTenzer Jakob1759. Cibilist NikolausErb KonradFay NikolausFriedrich LaurenzHillenbrand AntoniJahn MartinKepner JohannKremer HeinrichKremer NikolausLano PeterMerling Johann1763. Bein JakobBein Johann AdamElter ValentinLaitschok JohannPez Petrus1764. Herbig Johann KonradKuster Johann Mihael1765. Sorg Johann Peter |
Es wurde anscheinend nicht immer auf die Echtheit der Namen geachtet beim Einschreiben, und so wurden viele etwas verändert. Zum Beispiel: von Herbig (Heibig), von Pez (Petz), von Kluck (Klug), von Miller (Müller) von Pesz (Böß). Viele von diesen Namen sind auch heute noch in Feked, aber durch die große Abnahme der Bevölkerung kommen auch schon viele in Vergessenheit.
Einige Zahlen über die Bevölkerungsbewegung in Feked bis zu 1930:
Im Jahre: 1825 1869 1880 1890 1910 1920 1930
Einwohner: 551 696 666 812 901 818 832
Der Rückgang im Jahre 1910-1920 ist auf den ersten Weltkrieg zurück zu führen. Wenn wir die Zahl der Geburt und der Todes betrachten, können wir eine allmähliche Zunahme feststellen. Vom Jahre 1930 an tritt eine stete Abnahme ein. Ihre Erklärung ist in der Verbreitung des Einzelkindes zu suchen. Meistens bei den Bauern wurde es zum Gebrauch, daß sie nur ein Kind wollten, damit das Vermögen nicht geteilt werden mußte.
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