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Zusammenfassung

 

Am nördlichen Rande des Komitats Baranya, in der Nähe der Grenze zum Nachbarkomitat Tolna liegt das Dorf Bikal, dessen Geschichte sieben Jahrhunderte umfasst und bis in die 1330er Jahre zurückgeht.

Die Quellen aus dieser Zeit geben uns wenig genaue Daten über die mittelalterliche Ortschaft und über ihre Bewohner. Vielmehr Informationen gibt es über die Grundbesitzerfamilien der Gegend (das Geschlecht Szente-Mágócs, die Familien Treutel, Cseh und Országh).

Die türkischen Heere erreichten in der Mitte der 1540er Jahre die nördlichen Hänge des Gebirges Mecsek und belagerten sie. Das traurige Schicksal der anderthalb Jahrhunderte lang unter dem Druck der zwei Herren und der zweifachen Steuerzahlung lebenden Bevölkerung, die an Zahl immer wieder einbüßte, erreichte am Ende des 17. Jahrhunderts seinen Tiefpunkt. Infolge der Rückeroberungskriege (1686–1687) wurde dann die ganze Gegend entvölkert. Nachdem der König den Ort zuerst an die Familien Rindsmaul und Petrovszky vergeben hatte, ließen sich hier kroatische und deutsche Siedler nieder. Die Siedler und ihre Nachkommen führten moderne Wirtschaftsmethoden besonders im Tabakanbau ein.

Die katholische Kirche wurde dank der Opferbereitschaft des Priesters Mihály Winkler am 26. Juli 1797 der Heiligen Anna geweiht. Die größte lutherische Gemeinde der ganzen Gegend konnte endlich 1869 ihre eigene Kirche erbauen.

Am Ende der 1840er Jahre erbaute Baron Anton Puchner, der neue Grundbesitzer von Bikal ein neues Schloss. Sein heutiges Aussehen bekam das Gebäude nach mehreren Umbauten am Ende des 19. Jahrhunderts. In der Zeit der bürgerlichen Umwälzung nahm sowohl die Einwohnerzahl als auch das wirtschaftliche Potential des Dorfes zu. Ein weiteres Merkmal dieser Zeit ist die Stärkung der deutschen Einflüsse.

Die Eisenbahnlinie erreichte den Ort nicht. Das und die im allgemeinen schlechten Verkehrsbedingungen hinderten die Siedlung an der Entwicklung und an der Teilnahme am Fremdenverkehr. Das Dorf lebte weiterhin vor allem von der Landwirtschaft. Als Sitz des Kreisnotariats hatte es jedoch einen gewissen Rang unter den umliegenden Dörfern.

In Bildungsangelegenheiten spielten die zwei konfessionellen (die katholische und die lutherische) Schulen eine große Rolle. Es gab nur ein bescheidenes gesellschaftliches Leben, die Tätigkeit des Lesekreises von Bikal (1903–1938) ist jedoch zu erwähnen.

Der zweite Weltkrieg forderte 75 Todesopfer, die entweder in den Kämpfen oder in Kriegsgefangenenlagern starben. Einen weiteren unermessbaren Schaden richtete in der Geschichte des Ortes die Vertreibung der deutschstämmigen Einwohner an. In den Jahren 1947–1948 mussten mehr als 240 Dorfbewohner nach Deutschland umziehen. An die Stelle der Vertriebenen kamen einerseits ungarische Familien, die die Tschechoslowakei verlassen mussten, andererseits Siedler aus dem Komitat Zala und aus Hódmezővásárhely.

Die Bevölkerung des Ortes veränderte sich maßgebend, die neue Staatsordnung brachte auch neue Besitzverhältnisse mit sich. Nach der Bodenverteilung kam es zur Gründung von Landesproduktionsgenossenschaften. 1949 wurde das größte Landwirtschaftsbetrieb der Gegend mit Sitz in Bikal ins Leben gerufen. Von da an war das Schicksal des Ortes und des Betriebs eng miteinander verknüpft. Die Entwicklung der Landwirtschaft sicherte den Wohlstand des Dorfes und seiner Einwohner. Berühmt wurde der Obst- und Hopfenanbau, die Fisch- und Kaninchenzucht.

Das politische Systemwechsel und der Rückgang an staatlichen Beihilfen führten zu einer Krise und letztendlich zur Auflösung des Landwirtschaftsbetriebes. Den Ausweg für die Siedlung könnten die lebensfähigen Kleinunternehmen bedeuten.

Die sind einerseits in der traditionellen Landwirtschaft und in der Lebensmittelindustrie tätig, andererseits im Handel. Das Schloss Puchner wird als Hotel und Konferenzstätte genutzt. Mit seiner ruhigen Umgebung und mit dem in der jüngsten Vergangenheit eröffneten Thermalbad zusammen sind für den Aufschwung des Fremdenverkehrs alle Voraussetzungen gegeben.

 

 

  
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