Deáki ist ein mittelgroßes Dorf im östlichen Teil der kleinen Tiefebene, im Herzen des sog. Mátyusföld. Auf den ersten Blick unterscheidet sich der Ort nicht von den umliegenden ungarisch bewohnten Ortschaften, näher betrachtet sind aber die Eigentümlichkeiten sofort ersichtlich. Vor allem sind es die eigenständigen geistigen Werte, die Standhaftigkeit der Bewohner, der Hang an der Heimat, an der Muttersprache und der Kultur bzw. die Ausdauer und der Lebenswille der Bevölkerung.
Während seiner tausendjährigen Geschichte mussten alle Generationen der Bevölkerung von Deáki die Wendepunkte des Schicksals der ungarischen Nation erleben. Diese Schicksalsschläge bereiteten große Schmerzen, trotzdem half den Einwohnern ihr starker Glauben. Die Geschichte des Ortes stand mit der Gründung der ungarischen Staates und der Christianisierung in einer engen Verbindung. Das Dorf wurde zum ersten Mal ein Jahr nach der Krönung des ersten Königs (1001), des Heiligen Stephan in einer Urkunde unter dem Namen Wag erwähnt. Diese Quelle ist die Stiftungsurkunde der Benediktinerabtei von Pannonhalma. Die Siedlung vergab der König an den Benediktinerorden, so wurde Deáki jahrhundertelang das Dorf der Kleriker, nämlich der Benediktinermönche. Dieser privilegierte Zustand hatte gute Auswirkungen auf die Entwicklung der ganzen Gegend.
Die Mönche erbauten hier zuerst eine Kapelle, dann ein Kloster und eine Kirche. Der Name der Kirche taucht im Jahre 1103 in einer Urkunde des Papstes Pascal II auf. Sie wurde der Heiligen Jungfrau geweiht. Diese Kirche wurde später erweitert. Die neuen, groß angelegten Bauarbeiten starteten um 1220 herum, die bis heute stehende zweitürmige, dreischiffige romanische Kirche wurde 1228 fertig gestellt. Sie galt als das bedeutendste kirchliche Gebäude der ganzen Gegend. Der Bischof von Nyitra weihte das Gotteshaus am 14. November 1228 ein. Der genaue Tag ist deshalb bekannt, weil eins der liturgischen Bücher der Arpadenzeit (Codex Pray), das auch die erste ungarische Sprachquelle enthält, auch in dieser Kirche benutzt wurde. Das Datum der Einweihung wurde auf der Seite 26. aufgezeichnet, mit der Anmerkung, dass am nächsten Tag auch das Altar der für die Ordensmitglieder bestimmten Oberkirche gesegnet wurde. Der heutige Ortsname taucht in den Urkunden zum ersten Mal zwischen 1237–1240 auf, in der Form Dyaqui.
Die friedliche Arbeit im Kloster und in der Seelsorge wurde durch die Kriege des 16. Jahrhunderts gestört. Neben den ständigen Kriegszügen bedeutete für die Mönche die Reformation eine weitere Herausforderung. Mit Ausnahme kürzerer Perioden gehörte das Dorf immer zu der Abtei von Pannonhalma. Ein Teil der Bevölkerung wählte im 17. Jahrhundert die kalvinistische Konfession, die Benediktiner hatten aber viel Toleranz. Katholiken und Kalvinisten hatten gleichermaßen zu leiden und hatten die gleichen Erfolge.
Den Grundstein zur Entwicklung der Ortschaft legten die Mönche schon im 18. Jahrhundert, die Zeit der richtigen Bereicherung war jedoch im Dualismus, die Jahrzehnte um die Jahrhundertwende waren die besten. Deáki nahm an der bürgerlichen Entwicklung teil, die Einwohnerzahl nahm zu, es wird zu dem bedeutendsten Ort der Gegend. Der Ortsvorstand und die Einwohner nutzten die Möglichkeiten der neuen Zeit gut. Sie erkannten die Bedeutung der Eisenbahnverbindung und der Industrialisierung. Es ist also kein Zufall, dass die größte Mühle der Gegend am Ende des 19. Jahrhunderts hier errichtet wurde. Am Anfang des vorigen Jahrhunderts kam Deáki für eine kurze Zeit wieder in den Besitz der Benediktinerabtei von Pannonhalma, die in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts ihr Allodium zu einem modernen Wirtschaftsanwesen entwickelte.
Nach dem Zerfall der Österreich-Ungarischen Monarchie wurde Deáki dem Friedensvertrag von Trianon (4. Juni 1920) entsprechend der Tschechoslowakei angeschlossen. Die ungarische Minderheit konnte basierend auf ihrem katholischen und kalvinistischen Glauben ihre Identität bewahren. Zwischen dem Herbst 1938 und dem Frühling 1945 gehörte die Ortschaft wieder zu Ungarn. Danach folgte erneut die Epoche des Minderheitenschicksals. Diejenigen, die ihre ungarische Nationalität anerkannten mussten ihre Heimat verlassen. Viele wurden in die Tschechei deportiert und waren dort als Zwangsarbeiter in der Landwirtschaft beschäftigt. Andere wurden dagegen im Rahmen des Abkommens über den Bevölkerungstausch nach Ungarn vertrieben. An ihre Stelle kamen Slowaken aus Ungarn. Das hatte zur Folge, das das ethnische Bild des bis dahin nur von Ungarn bewohnten Dorfes sich rasch veränderte. Nach den anfänglichen Schwierigkeiten des zwangsläufigen Zusammenlebens leben die zwei Nationen friedlich nebeneinander.
Wie sagte nur Jusztinián Serédi – geboren als György Szapucsek –, der bekannteste Sohn des Ortes, der Erzbischof von Gran (Esztergom), als er nach seiner Ernennung zum Kardinal die Gratulationen in Rom entgegennahm? Wir sind da, wir leben und wir wollen am Leben bleiben!
Diese Worte könnten auch als Summe der tausendjährigen Geschichte seines Geburtsortes verstanden werden. Dem kann man auch die Gedanken eines anderen Klerikers, dem Priester Czibor anschließen: Wir können unsere Identität nur dann bewahren, wenn „... die Gebete den Mund unserer Kinder weiterhin in unserer geliebten ungarischen Muttersprache verlassen. Wenn unsere Söhne und Töchter die von ihren Eltern gelernten Lieder in dieser Sprache singen. Wir beten und singen, es gibt Freude und Trauer, weil wir leben. Je nach dem wie Gott die Harfe unseres Lebens spielen läßt. Jeder einzelne Tag ist anders wie der unserer Vorfahren und wie der unserer Nachkommen. Unser Rücken ist von der schweren Arbeit belastet, unsere Arme ergreifen die Arbeit wie eins unsere Urväter und wie in der Zukunft die unserer Enkelkinder. Wir müssen zur Erde runter, um den Himmel zu erreichen. Wir sprechen mit der Erde, um die Worte des Himmels besser verstehen zu können. Wir blicken in die Vergangenheit zurück, um die Zukunft zu sehen. Und für all dem loben wir den heiligen Namen Gottes“.