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Zusammenfassung

 

Die Gemeinde Kétegyháza liegt zwischen den Flüssen Körös und Maros, auf dem Gebiet der Lössebene Békés-Csanád. Das Klima ist warm und trocken.
Auf dem Pusstagebiet gibt es keine natürlichen Gewässer, die alten Flussbetten, die in der Ausformung der Landschaft eine große Rolle spielten, sind auch heute zu sehen. Die Mikroformen auf dem Kalkboden sind auf die Erosion des Wassers zurückzuführen. Seit Ende der 1800er Jahre begann man auch die Gegend der Flüsse landwirtschaftlich zu nutzen, die alten Wiesen wurden zu Ackerfeldern. Der nördliche Teil dieser Wiesen steht seit 1977 unter Naturschutz als Teil des Naturschutzgebietes Szabadkígyós. Es gibt Steppen, Sumpfgebiete, Schilf, Wiesen und Weiden auf dem abwechslungsreichen Gebiet.
Das Neolithikum ist durch die Spuren der Tisza- und Vinca Kultur vertreten, die Bronzezeit durch die Siedlungen der Bodrogkeresztúrer Kultur. Awaren, Gepiden, Sarmaten hinterließen ihre archäologischen Denkmäler.
Der Name des Ortes, der im Mittelalter zum Komitat Zaránd gehörte, tauchte in den Urkunden im Jahre 1412 zum ersten Mal auf. Die Linguisten führen die Benennung darauf zurück, dass es hier früher zwei Kirchen gab. Der Besitzer des Dorfes war Elek Siket und später die Familie Erdőhegyi. 1420 wurde es an János Maróti, dem Grundbesitzer des Allodiums in Gyula verpfändet. König Matthias schenkte die Siedlung an seinen leiblichen Sohn, János Corvin. König Ulászló II behielt die Güter bei der Witwe von Corvin, die später den Markgrafen Georg von Brandenburg heiratete. Das Allodium von Gyula wurde von Beamten wie die Burgrichter verwaltet.
1526 zahlten die Dorfeinwohner 24 Forint Kontribution. Kétegyháza gehörte zu den wohlhabenden Gemeinden. Um 1530 herum ging das Gut an István Oláh. 1552 jedoch gehört es wieder zur Burg von Gyula. 1557 verschenkte der König den Ort an Demeter Olcsarovics, den Kapitän der Gyulaer Burg.
Miklós Kerecsényi führte am 2. Juli 1566 bei Kétegyháza eine Schlacht gegen die Türken. Nach dem Fall der Burg von Gyula kam die Gegend für 129 Jahre in die Hände der türkischen Belagerer. Sie bildete die Nahije von Zaránd in der größeren Verwaltungseinheit im Sanjak von Gyula, der dem Vilajet von Temesvár angehörte. In dieser Zeit hatte der Ort verhältnismäßig viele Einwohner.
Während der Rückeroberungskriege wurde Kétegyháza entvölkert und ging an die Hofkammer. 1700 begann der neue Grundbesitzer János Jakab Löwenburg eine Aktion zur Aufstockung der Einwohnerzahl. Die rumänischen Siedler, die bis heute das ethnische Bild von Kétegyháza bestimmen, ließen sich hier in dieser Zeit nieder. Kétegyháza ist das größte von Rumänen bewohnte Dorf in Ungarn. Die Ortschaft ging 1732 an Anton Gaisruck, den Schwiegersohn von Löwenburg. Die Kammer eignete sich das Gut wieder an und verkaufte es im Jahre 1741 an Zsigmond Andrássy (1725–1750). 1793 starb die männliche Abstammungslinie der Familie aus, das Gebiet geriet in die Hände von Ignác Almássy (1751–1840). Sein Sohn, Alajos (1784–1850) machte den Ort zu seinem ständigen Wohnsitz.
Im Zuge der Revolution von 1848 wurde hier am 2-ten April eine Volksversammlung abgehalten, wo ein Vorstand von 25 Personen gewählt wurde. Die Nationalgarde hatte 49 Soldaten aus dem Ort. Im Komitat hatte das Dorf eine siebenköpfige Vertretung. Die Nationalgardisten leisteten in der Umgebung von Nagybecskerek Dienst. In der später aufgestellten freiwilligen Truppe gab es von den 387 Soldaten vier aus Kétegyháza. Von den 3326 Soldaten des Komitats stammten 66 aus Kétegyháza.
Das spektakuläre Zeichen und gleichzeitig auch der Antrieb der bürgerlichen Entwicklung war die 1858 eröffnete Eisenbahnlinie. Der Personenverkehr und der Warentransport wurde von Jahr zu Jahr bedeutender. So wurden auch neue Arbeitsplätze gesichert. Seit 1884 gab es auch Telefonnetz im Ort. 1860 der Montag als ständiger Markttag eingeführt.
Die Revolution von 1918, die militärische Niederlage brachte auch in Kétegyháza die Ausschreitungen mit sich. In die Eisenbahnlager wurde eingebrochen, die nationalen Konflikte führten zu Auseinandersetzungen. Ende Februar 1919 wurde in Kétegyháza die sechste Division, die das Gebiet zwischen Arad und der Theiß-Linie verteidigte, aufgestellt. Nach dem 21. März war zehn Tage lang der Sitz der Führung in Kétegyháza eingerichtet. Nach der Gründung der Roten Armee zogen die Truppen von hier nach Arad. Am 22. März, einen Tag nach der Ausrufung der Räterepublik wurde auch im Ort der Volksrat und ein fünfköpfiges Direktorium gewählt. Nach dem Arad geräumt werden musste, floh der dortige Volksrat nach Kétegyháza und quartierte sich im leeren Almásy-Schloss ein.
Am 25. April 1919, gerade an Ostern begann der Angriff der rumänischen Armee. Die rumänische Zivilverwaltung bestand im Ort bis Ende März 1920. Die Mehrheit der rumänischen Bevölkerung folgte der gemäßigten Politik des griechisch-orthodoxen Priesters Vazul Beleş, der den Ungarn gegenüber Loyalität zeigte. Nur etwa 70 Personen kehrten mit den rumänischen Truppen nach Rumänien zurück.
Nach dem Friedensvertrag von Trianon (1921) verlief die neue Staatsgrenze hier. Die internationale Grenzkommission setzte die provisorische Grenze am 3. Juli 1920 fest. Das Dorf, das sich nur schwer erholt hatte, musste ein paar Jahre später die Weltwirtschaftskrise und den zweiten Weltkrieg überleben.
Am 24. September 1944 belagerten die sowjetischen Truppen das Dorf Elek. Ihre Vorposten drangen auch nach Petőfitelep vor, das Teil von Kétegyháza war. Der allgemeine Angriff der zweiten ukrainischen Armee begann am 6. Oktober und endete mit der sowjetischen Besetzung der Siedlung.
Die Bodenverteilung verzögerte sich bis 1947, obwohl sie der erste längst fällige Reformschritt der neuen gesellschaftlichen Ordnung war. 2073 Morgen wurden unter 452 Personen verteilt. In der Nähe des Schlosses bekamen 442 Personen einen Baugrund. 1950 wurde der Dorfrat ins Leben gerufen. Während der Revolution von 1956 wurden die Kommunisten aus dem Ortsvorstand abgelöst. Nach der Terror der Staatsgewalt wurde die „Ordnung” am Parteitag am 8. März 1957 wieder hergestellt. Zur gleichen Zeit entstand die sog. Arbeiterwache. Auf dem Lande war die größte Aufgabe der Machtinhaber die Organisation der Landesproduktionsgenossenschaften. Das bedeutete, dass die Bauern oft mit Gewalt gezwungen wurden, der LPG beizutreten. In der Konsolidation unter der Führung von János Kádár entwickelte sich die Infrastruktur der Ortschaft schnell. Besonders in den 1960er, 1970er Jahren schlug sie den Weg zur städtischen Entwicklung ein. Daran änderte der politische Systemwechsel nach 1990 nichts.
Die rumänischen Siedler, die sich in den ersten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts hier niederließen, gründeten ihre eigene griechisch-orthodoxe Kirche schnell, im Jahre 1718. Ihr erstes Gotteshaus stand noch, als 1779 unmittelbar daneben ein neues errichtet wurde. Die innere Renovierung der Kirche wurde 1998 abgeschlossen. Die alten Ikone der Ikonostase wurden gegen neue ausgetauscht. Einen Bruch mit den Traditionen bedeutet die Tatsache, dass die Innenwände und die Decke auch mit Fresken geschmückt wurden.
Die hiesige Kirche gehörte bis 1920 zum Inspektorat in Kisjenő und stand dadurch unter dem griechisch-orthodoxen Bistum von Arad. Nach 1920 hatte sie fast zwanzig Jahre lang eine unsichere Lage. Sie durfte keine offiziellen Kontakte zu der kirchlichen Führung in Rumänien aufrechterhalten. 1946 wurde in Gyula ein griechisch-orthodoxes Konsistorium gegründet, 1997 entstand das Bistum.
Ein wichtiges Merkmal der Folklore von Kétegyháza ist, dass die Kultur der Ungarn wegen der vielen Siedler nicht einheitlich war. Die rumänische Bevölkerung bewahrte bestimmte Elemente ihrer archaischen Volkskultur bis ins 20. Jahrhundert. Die Bräuche an den Feiertagen beweisen die nationale Identität der Mehrheit der Einwohner bis heute. Dieses Buch stellt viele Beispiele, die lebendigen Traditionen der Gemeinschaft vor.

 

  
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