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Zusammenfassung

 

Die GroBgemeinde Ócsa liegt in der Tiefebene zwischen TheiB und Donau, an der Grenze der Sandbánke zwischen TheiB und Donau und dem Sumpfgebiet ( ung. turjánok), das im alten FluBbett der Donau zurückgeblieben ist. Die Flora und Fauna am Wasser bereichern die landschaftlichen Werte, die Weinkeller unter dem LöBboden zahlen zu den wertvollsten Eigentümlichkeiten der Volksarchitektur.

Die ungarischen Eroberer belagerten im Jahre 895 das Karpatenbecken bis an die Donau, darunter auch das Gebiet von Ócsa. Im frühen Mittelalter kann neben den anstelle der Awaren sich niederlieBenden Ungarn auch die Existenz slawischer und eingesiedelter deutscher Elemente nachgewiesen werden.

In der Nahe der Ortschaft, an der von Pest über Kecskemét nach Szeged fuhrenden LandstraBe, wurde von der Propstei der Prámonstratenser von Jászó, die französischen Ursprungs ist, eine Filiale gegründet, die schon 1234 urkundlich erwáhnt wurde. Das Prámonstratenserkloster von Ócsa wurde nach dem Willen des Königs, auf königlichem Besitz errichtet. Die die Legende des Heiligen Ladislaus darstellenden Wandmalereien im Inneren der Kirche stammen aus dem 13. Jahrhundert.

Im Mittelalter hatte die Abtei im Dorf selbst und auch in Érd und in seiner Umgebung Grundbesitze. Diese Tatsache hatte zur Folge, daB in Ócsa die weltlichen adeligen Grundbesitzer erst am Ende des 15. Jahrhunderts auftauchten, als das Prámonstratenserkloster leer wurde. König Matthias übergab die Propstei im Jahre 1475 dem Paulinerorden.

Die Bevölkerung des Dorfes beschaftigte sich mit Getreidezucht, mit Fischerei, ihren Lebensunterhalt sicherte die Nutzung des damals noch sehr groBen Waldbesitzes. Wahrscheinlich wurde Wein schon im Mittelalter angebaut, die Keller unter dem LöB des "Öreghegy" stammen aus dem 17. Jahrhundert.

Nach der verlorenen Schlacht von Mohács (29.August 1526) belagerte das vom Sultan angeführte türkische Heer das wehrlose Ofen (Buda), dann zog es sich auf der Ebene zwischen TheiB und Donau Richtung Türkei zurück. Dabei wurde auch diese Region des Landes völlig zerstört. Die

Türken belagerten Ofen (Buda) im Jahre 1541 endgültig, mit diesem Sitz wurde der Vilayet von Ofen (Buda) ins Leben gerufen, innerhalb dieser Einheit war der Sanjaq von Ofen (Buda). Das Dorf Ócsa gehörte innerhalb des Sanjaqs zum Vilayet von Pest.

Den Registern des Sanjaqs von Ofen (Buda) aus dem Jahre 1546, 1559, 1562, 1580 und 1591 zufolge war die Ortschaft damals noch reich bevölkert. Wahrend des fünfzehnjáhrigen Krieges (1593-1606) kam das Tatarenheer des Khans aus der Krim hier vom Süden nach Norden, dieser Heerzug machte die Dörfer, darunter auch Ócsa dem Erdboden gleich. Aufgrund indirekter Beweise láBt sich vermuten, daB das Dorf 1621 neu bevölkert wurde, indem die Mehrheit der ursprünglichen Einwohner zurückkam, wobei auch neue Einwohner sich hier niederlieBen. Die wiederkehrende Dorfgemeinschaft nahm für diese Zeit schon den kalvinistischen Glauben an, sie hatte auch von da an auch einen eigenen Pfarrer.

Im 17. Jahrhundert ist Ócsa in der Hand weltlicher Kleinbesitzer, diese sind die Familien Balogh, Kékedy, Dienes und Puthnoky. Langsam nimmt auch die Zahl der Bevölkerung zu, genauso wie die Fláche des kultivierten Landes und auch des Besitzes der Leibeigenen und des Gutsherrn. Die Gegend wird 1683 von dem zur Belagerung von Wien nach Osten ziehenden mit den Tataren aus der Krim erganzten türkischen Heer neu in Brand gesetzt und geplündert: die Gemeinderichter von Ócsa und Alsónémedi sandten einen Boten mit einem Rundschreiben durch die Gegend, in dem sie ihre Nachbarn auf die kommende Gefahr aufmerksam machten. Letzten Endes konnte Buda und seine Umgebung am 2. September 1686 von der türkischen Belagerung befreit werden. Damit nahmen die Rückeroberungskriege und die Vertreibung der Türken aus dem ganzen Land ihren Anfang. Das wieder völlig entvölkerte Dorf wurde erst etwa fünf Jahre spáter, in den Jahren 1690-91 neu bewohnt.

Kaum hat sich die Ortschaft neue Krafte geholt, schon begann der Freiheitskrieg der Kurutzen unter der Anführung von Franz Rákóczi II. Die Truppen des Obersten Máté Szabó zerschlugen am 13. Januar 1704 in Pakonypuszta bei Ócsa fünf Bataillone raitzischer Soldaten, die an Seite der Habsburger gekampft hatten. Stephan Andrássy, der Oberbefehlshaber der Kurutzenregimente auf dem Gebiet zwischen TheiB und Donau schickte am 14. Február 1704 einen Rekrutierungsbrief nach Ócsa. Im Mai 1704 werden in den Soldatenregistern der Kurutzenheere zwanzig Personen aus Ócsa aufgezáhlt.

Zwischen dem 27. Juni und dem 3. Juli schlug Fürst Franz Rákóczi II. mit seinem Heer sein Lager in Ócsa auf und entsandte die Einladungsbriefe an die auf der Wiese des Flusses Rákos geplante Landesversammlung von hier aus. Sie wurde jedoch wegen der bedrohenden Náhe des Feindes in Szécsény abgehalten.

Nach dem 30. April 1711, als der Friedenspakt von Szatmár zwischen den für die ungarische Unabhángigkeit kampfenden Kraften und den Habsburgern abgeschlossen wurde, begann eine lange, friedliche Entwicklungsperiode im Leben des Dorfes. Die zunehmende Zahl der Bevölkerung bewegte die absolutistische Habsburger-Herrschaft in der Zeit der Aufklárung dazu, die Urbarialverhaltnisse in den Jahren 1769-1770 allgemein neu zu regein. 1786 kam es zu einer neuen Urbarialregelung, 1836 wurde dem Urbarialgesetz entsprechend sowohl die Trennung der Felder des Gutsherrn und der Leibeigenen als auch die Ausgliederung in der Tat realisiert.

Wahrend der Revolution und des Freiheitskampfes von 1848-49 dienten in der nationalen Armee 25 Soldaten aus Ócsa. Feldmarschall Haynau hatte mit dem Armeekorps IV. auf dem Weg von Pest nach Szeged seinen Láger in Ócsa eingerichtet. Sein Standgericht verurteilte hier Kari Halászy, den kalvinistischen Dorflehrer von Alsónémedi zum Tode durch ErschieBen, das Urteil wurde auch durchgefuhrt. Dieser Mártyrer der Unabhángigkeitsbewegung ruht im Friedhof des Dorfes.

Nach der Leibeigenbefreiung begann sich Ócsa in der zweiten Halfte des 19. Jahrhunderts mit groBer Verspátung zu einem Marktflecken zu entwickeln. Sein kraftiges Bauer- und Bürgertum fand seinen Lebensunterhalt im Weinbau, in der Nutzung der Wálder und des Sumpfgebiets. Diese Entwicklung wurde jedoch durch den weiter existierenden GroBgrundbesitz, bzw. am Anfang des 20. Jahrhunderts durch die Trockenlegung der natürlichen Gewasser, was zum Austrocknen der Landschaft führte, in Schranken gehalten.

Im mit dem Namen Miklós Horthy verbundenen Vierteljahrhundert (1919-1944) lebte der GroBgrundbesitz weiter, die Feldkonzentration der Bauernwirtschafte ging voran, dementsprechend nahm die Zahl der notgedrungenen Arbeitnehmer in den Fabriken und dadurch auch die Zahl der Pendler zu. Die Elite, die Intelligenz der lokalen Gesellschaft stellten neben den Mitgliedern der historischen Familien die Beamten des Kreisgerichtes, die Padagogen der unterschiedlichsten Lehrinstitute, die Priester und Pfarrer verschiedener Konfessionen, die bedeutende Handwerker- und Hándlerschicht und die Familienoberhaupter des Bauernbürgertums und ihre heranwachsenden Generationen.

Die sowjetische Armee eroberte Ócsa am 2. November 1944. Bald wurde die kommunistische Partei nebst anderen Parteien gegründet. Die Verwaltung wurde neu organisiert. Die Verfolgung der als Kulaken gestempelten Bauern begann bald, ihre Felder wurden ihnen abgenommen, das ganze Bauerntum wurde zum Eintritt in die Landesproduktionsgenossenschaften gezwungen.

In den Tagen der Revolution und des Freiheitskampfes von 1956, kam es zwischen dem 24 und dem 28. Oktober zu bedeutenden Kundgebungen, an deren AusmaB die sich bis dahin angesammelten gesellschaftlichen Spannungen leicht abzulesen waren. Trotzdem konnte sich das revolutionare Volk von Ócsa in diesen Tagen in Fragen wie die der Gemeindeführung und der Lösung der Probleme gut behaupten. Diese organisatorische Kraft des Dorfes hatte ihre Wurzeln immer noch in der Existenz des selbstbewuBten Bauernbürgertums, das den Weg der Entwicklung zum Marktflecken damals eingeschlagen hat.

In den 1990er Jahren eröffnete der politische Systemwechsel den Weg zu einer neuen Entwicklungsbahn, in dem er die wahrend der Zeit des „Aufbaus des Sozialismus" unterdrückten gesellschafdichen, emotionalen und intellektuellen Energien, genauso wie die der Glaubensgemeinschaften freimachte und dadurch die Möglichkeit zu einem besseren, sinnvolleren Leben bot.

 

 

  
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