Das Gebiet des in der Nähe des Balatons liegenden Dorfes im äußeren Somogy war seit der Urzeit durchgehend bewohnt. In der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts bildete es das Zentrum des Geschlechtes Koppány. In der Zeit des Fürsten Koppány war die Gegend der Mittelpunkt des Fürstengebiets. Nach dem Niederschlag des Aufstandes, dessen Anführer Koppány war, gingen die Bischofsrechte den Befehlen des Königs Stephan I. zufolge an die Benediktinerabtei am St. Martinsberg. Die heutige Abtei von Pannonhalma verfügte damit auch über den Zehent des Burgkomitats Somogy. Der „Heilige” König Ladislaus I. – der in Somogyvár beigesetzt werden wollte – ließ hier im Jahre 1091 französische Mönche nieder und gründete im Ort eines der bekanntesten Klöster des Landes. Der König fand seine letzte Ruhe zuerst in der Ortschaft, seine Überreste wurden erst später nach Großwardein (Nagyvárad) transportiert. Im Mittelalter galt Somogyvár als ein sehr bekannter glaubwürdiger Ort in Ungarn. Die Siedlung konnte nicht einmal während der türkischen Belagerung entvölkert werden. Das von Valentin (Bálint Török) weiter befestigte Kloster und damit auch der Marktflecken kamen nach dem Fall von Szigetvár in die Hände der Türken. Die Belagerer beherrschten die Festung bis 1686.
Später wurde die Ortschaft zu einem der Zentren der Familie Széchényi im Komitat Somogy. Der bekannteste Vertreter der Abstammungslinie von Somogyvár war Emmerich (Imre) Széchényi, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lebte. Die Familie aus dem Hochadel begann in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts eine intensive Allodialwirtschaft zu betreiben. Die damit im Zusammenhang stehenden Übergriffe führten oft zum Widerstand der Leibeigenen von Somogyvár. Diese Ereignisse hatten zur Folge, dass sie eine Klageschrift bei dem König, bzw. bei dem den König vertretenden Komitee einreichten. Das Urbarium des Dorfes wurde am 30. Oktober 1767 unterschrieben.
Die wichtigste Einnahmequelle der Einwohner war im Mittelalter, aber auch noch im Dualismus der Weinbau. Diese wirtschaftliche Tätigkeit verlor im 20. Jahrhundert viel an Bedeutung.
Die Urbarialregelung, die in Somogyvár zwischen 1854 und 1857 durchgeführt wurde, veränderte die Besitzverhältnisse maßgebend. Gleichzeitig begann auch das Herrschaftsgut von Graf Ludwig (Lajos) Széchényi – mit Arbeitskräften auf Honorarbasis – eine modernere Bewirtschaftung einzuführen. In der Mitte der 1880er Jahre entwickelte sich die die extensive Landwirtschaft abwechselnde intensive Wirtschaftsführung weiter, was nicht zuletzt dem Herrschaftsgut zu verdanken war. Günstig erwies sich auch die Fertigstellung der Eisenbahnlinie Kaposvár-Fonyód, die eine Station wurde hier aufgebaut .
Den günstigen Entwicklungen setzte auch im Falle von Somogyvár der erste Weltkrieg vorläufig ein Ende, nach dessen Ende das Wirtschaftsleben des Dorfes sich viel langsamer entwickelte. Von erstrangiger Wichtigkeit war für das Dorf, dass die zwischen den zwei Weltkriegen fertiggestellte Landstraße Kaposvár-Balatonboglár auch an dem Ort vorbeiführt. In den hoffnungsvollen Jahren nach dem Anmarsch der sowjetischen Truppen lebten die Dorfeinwohner das Alltagsleben des Stalinismus, des Personenkults, der Organisierung der Landesproduktionsgenossenschaften und der Abgaben. Nach der Revolution von 1956, in den 1960er Jahren trat eine beträchtliche Verbesserung im Lebensniveau ein. 1960 wurde das Dorf vollständig an das Elektrizitätsnetz angeschlossen. 1963 gründete man ein Verein zum Ausbau der Trinkwasserleitungen, zwölf Jahre später war schon das Trinkwassersystem vollständig ausgebaut.
Den sich nähernden politischen Veränderungen zufolge erlebte auch das Volk des Dorfes aufregende Tage in den Jahren 1989-1990. In Vorbereitung auf die ersten freien Wahlen wurden in Somogyvár neue Parteien gegründet. Zur ersten Gesprächsrunde zwischen den Parteien, der Kirche und den Massenorganisationen kam es am 19. Februar 1990. 1998 enthüllte man ein Statue von König Ladislaus I. Im Dorf wird bis heute ein Ladislaus-Kult gepflegt.