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Zusammenfassung

 

Szabolcs, eine der ältesten Siedlungen in Ungarn, liegt am nordwestlichen Rande des Gebietes Nyírség, am Ufer des Flusses Theiß. Ihre Fläche beträgt 5,88 Km, vom Norden her trifft sie auf das Bodrogköz, auf das Überschwemmungsgebiet der Theiß. Der Boden ist der typische Lößsand, das Klima ist warm und trocken. Die Oberfläche wird durch die Überreste des alten Flussbetts der Theiß und durch kleinere Sumpfgebiete beherrscht. In der Nähe des Ortes gab es noch im 18. Jahrhundert große Eichenwälder, an beiden Ufern standen Wälder auf dem Überschwemmunsgebiet. Bis zu den Abwasserungsarbeiten am Ende des 19. Jahrhundert lebte Szabolcs neben der Landwirtschaft und der Forstarbeit auch von der Fischerei. Heutzutage sind 70-80 Prozent des Dorfgebietes Ackerfelder.

In dem ehemaligen Straßendorf wurden die Wohnhäuser und die Wirtschaftsgebäude bis zum Ende des 19. Jahrhunderts hauptsächlich aus Ton, Erde und Lehmziegel gebaut, das Dach wurde mit Schilf bedeckt. Durch Zufall und durch archäologische Grabungen kamen in der Nähe von Szabolcs reiche Gräber ans Tageslicht. Die Gräber der Männer enthielten Säbel aus Gold, Taschen, die mit vergoldeten Silberplatten geschmückt wurden, die der Frauen enthielten mit Turulvogeln geschmückten Haarschmuck. Die Archäologen nehmen an, dass in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts gerade hier die Goldschmiedwerkstatt arbeitete, die diese Gegenstände verfertigte. Da diese die reichsten Gräber aus dem 10. Jahrhundert im ganzen Karpatenbecken sind, nehmen viele an, dass hier der Siedlungsort der ungarischen Großfürsten war. Der in der Zeit der Gründung des ungarischen Staates – in der Ära des Großfürsten Géza und des ersten Königs István (Stephan) I – entstandene Friedhof (in der heutigen Petőfi Straße war die Ruhestätte des Zentrums der Burgvolkes des von dem Ort benannten Burgkomitats.

Die theoretische Rekonstruktion des Ortsbildes des Komitatssitzes in der Arpadenzeit, das aus verschiedenen Gesetzen bekannt ist, (die Burg, die Propstkirche, die Lagerhäuser, das Gefängnis, die Taufkirche der unteren Burg, die Ställe und der Marktplatz) konnte bis jetzt nur teilweise belegt werden. Die Gesetze des am 20. Mai 1092 unter der Führung des ungarischen Königs Ladislaus I hier gehaltenen Konzils sind sind unter dem Namen „das Gesetzbuch von Ladislaus I” in die ungarische Rechtsgeschichte eingegangen und stellen ein wichtiges Dokument der Rechtsgebung dar.

Nach dem Tatarensturm – und der Auflösung des königlichen Burgkomitatssystems – verlor dieser Sitz seine Bedeutung. Zwischen 1245–66 wurde die Ortschaft vom König Béla (Adalbert) IV an einen Zweig des Geschlechtes Szentmágócs aus Transdanubien verschenkt, der deshalb den Beinamen von Szabolcs und später von einem anderen, im Komitat Zemplén erworbenen Besitzgut auch den Namen von Olaszi trug. Nach dem Aussterben der Familie im Jahre 1382 ging der Besitz teilweise an den König zurück, den er an die Familie Upori aus dem Komitat Zemplén weitergab. Der andere Teil blieb im Besitz des Nebenstammes, der eingeheirateten Familien, die in den Urkunden unter dem Namen Fügedi-Fuló-Hegyaljai, später Kisfaludi auftauchen. Die Familie Upori beging 1418 und ungefähr vor 1445 einen Mord an einem Mitglied dieser Familie, deshalb verkauften sie ihre Güter an die Szakolyis, die im Komitat Szabolcs ihren Sitz hatten. Die Gebiete der Familie Upori gingen nach ihrem Aussterben an den König Matthias.

Während der Teil des Dorfes, der im Besitz der Familie Szakolyi war, ganz bis ihrem Aussterben um 1735 herum bei ihnen blieb, hatten auf den anderen Teil, dessen Verschenkung Recht des Königs war, die Erben der Familie Upori auf der weiblichen Abstammungslinie einen Anspruch erhoben. Mit mehr oder weniger Erfolg. Als die stärkere Partei erwerben zuerst die Bátoris, dann die Rákóczis diesen Teil. Zu dieser Zeit gehörte ein Drittel des Dorfes zur Burg von Tokaj. Wegen den Verwüstungen der Türken und den Lasten, die im Zusammenhang mit der Instandhaltung der Tokajer Burg auftraten, wurde die Siedlung für das Ende des 17. Jahrhunderts entvölkert. Nach dem Sturz des Rákóczi-Freiheitskampfes (1711) haben sich ungarische Siedler und auch Ruthenen hier niederlassen. Gleichzeitig geriet das Dorf in die Hände neuer Besitzer, der Familien Garai und Tőrös und anderer. Sie nahmen auch ihre Verwandtschaft mit, so hatte die Ortschaft am Anfang des 19. Jahrhunderts acht Grundbesitzer, die auch hier wohnten (die Familien Szemere, Mudrány, Tőrös, Dobozy, Pető, Gúthy und Gogh).

Das Dorf erlebt ihre erneute Blütezeit in den 1900er Jahren. Die aus dem Mittelalter stammende Kirche wird zu dieser Zeit umgebaut, sie bekommt einen neuen Turm. Das seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts kalvinistische Dorf baut eine neue Schule. All das machte das Testament von Andreas Mudrány möglich, der im Jahre 1892 auch seine Kurie an die kalvinistische Kirche zum Zwecke eines Pfarramts verschenkt. Die Verpachtung seiner an die Kirche vererbten Länder ermöglichte, dass die Bauer, die kein Land oder nur ein ganz kleines besaßen, hier bleiben konnten und in der Hoffnung eines besseren Lebens nicht nach Amerika auswanderten.

Die Einwohnerzahl des 1880 651 Seelen zählenden Dorfes erreichte ihren Höhepunkt für das Jahr 1960, damals wohnten hier 831 Personen. Das Alltagsleben des Ortes wurde in den ersten 40 Jahren des 20. Jahrhunderts von den Gebrüdern Tomory – dem Grundbesitzer Zoltán, dem Richter der Siedlung und dem kalvinistischen Pfarrer Dezső – bestimmt. Nach 1950 bot die Landesproduktionsgenossenschaft die meisten Arbeitsplätze. Die „Rationalisierung” also die Integration der LPG in die von Timár, dann der Verlust der eigenen Verwaltung im Jahre 1969, dann die Schließung der hiesigen Grundschule im Jahre 1976 führten dazu, dass die Jugendlichen das Dorf verließen und sich anderswo einen Wohnort und einen Arbeitsplatz suchten. Szabolcs wurde zum Dorf der Alten, die Einwohnerzahl beträgt heutzutage 460 Personen.

Die Fronten gingen zweimal durch den Ort: am Ende Juli 1919 entfachtete sich hier ein Feuergefecht zwischen den Soldaten der ungarischen Räterepublik und den einmarschierenden rumänischen Truppen. Es entstanden schwere Schäden im Kirchengebäude, in der Wohnung des Schulmeisters und im Pfarramt. Am Ende Oktober 1944 hatte eine sich gerade im Rückzug befindliche deutsche Truppe den Turm der Kirche gesprengt. Das mittelalterliche Gebäude brach nicht zusammen, es erlitt aber schwere Schäden. Die Front stand einen Monat lang an der Theiß, deshalb wurde die Bevölkerung evakuiert, ihre Güter verwerteten die russischen und rumänischen Soldaten.

Heute lebt Szabolcs von seiner Geschichte. Infolge der 1969 angefangenen archäologischen Grabungen gehören die Denkmäler des 11–13. Jahrhunderts zu wichtigen Schätzen des heutigen Komitats Szabolcs-Szatmár-Bereg und des ganzen Landes. So wurde die im 11. Jahrhundert gegründete, dreischiffige romanische Kirche freigelegt und restauriert (1975–1980), und die am besten erhaltene Schanzenburg des Karpatenbeckens renoviert (seit 1992 durchgehend). Dann wurde das ehemalige kalvinistische Pfarramt in Ordnung gebracht (1978–80) und als Museum eingerichtet. Diese Baudenkmäler locken die Besucher nach Szabolcs, aber der Ausbau der nötigen Infrastruktur steckt noch in der Anfangsphase. Hier sind noch die wildromantischen ehemaligen toten Ärmer der Donau, der sog. Kerek See und die kleine Theiß, die wichtige Naturschätze sind. Die Zukunft von Szabolcs liegt in ihrer Bewahrung, in ihrer Verwertung und in ihrer Bekanntmachung.

 

   
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