Frühhistorische Funde
Ab dem 4. Jahrtausend blieben über Volksgruppen in Lelle und Umgebung archäologische Funde erhalten. In der Römerzeit führte hier die bedeutende sog. "Had-üt"(Militärstraße) durch.
Die Ortschaft während der Landnahme und im Mittelalter
1229 wird der Ortsname zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Auf dem Gebiet der heutigen Stadt bzw. deren Umgebung existierten mehrere kleinere Siedlungen. In Lelle lebten Fronbauer, mehrere Gutsherren wechselten einander ab. Der Boden wurde anfangs ausschließlich als Ackerland, doch ab dem 17. Jh. immer mehr für den Weinbau genutzt.
Das älteste Siegel der Ortschaft stammt aus dem Jahr 1760.
Lelle im 19. Jahrhundert
Die am Beginn des 19. Jh. aus 110 Häusern bestehende Siedlung wurde von 600 Personen bewohnt. Im letzten Jahr dieses Jahrhunderts stieg die Einwohnerzahl bereits auf 1185. Am 7. Januar 1848 wurde Lelle zum Markt erhoben, was einen wirtschaftlichen Aufschwung mit sich brachte. 1868 wurde das erste selbstständige Notariat gegründet.
Im September 1848 kam es zu einem Kampf zwischen einem der plündernden Trupps der Freischärler des kroatischen Bans Jellasics und der hiesigen Nationalgarde. Die Schlacht endete mit dem Sieg der Nationalgarde und war für die lokale Geschichte des Jahrhunderts von großer Bedeutung.
Die Siedlung zwischen den beiden Weltkriegen
Lelle wurde 1921 zur Großgemeinde erhoben. Die Einwohnerzahl stieg an, die soziale Zusammensetzung der Bevölkerung veränderte sich, das gesellschaftlich-kulturelle Leben blühte auf. Anzeichen zur Urbanisierung traten immer mehr in den Vordergrund. Vor allem spielte der Aufschwung in der Badekultur bei der Planung der Siedlung eine große Rolle. Die Ansiedlung der Bevölkerung erfolgte in hohem Maß; von 1920 bis 1941 erhöhte ihre Zahl um 1088. Neue Straßen wurden angelegt, Plätze gestaltet.
Der Sportplatz in Luftaufnahme |
Die Gemeinde während des 2. Weltkrieges
Am 3. Dezember 1944 wurde Lelle von sowjetischen Truppen besetzt. Die deutsche Kriegsführung gab die Ortschaft ohne Widerstand auf. Wegen der deutschen Gegenangriffe wurde im Dezember die Bevölkerung zuerst aus dem Uferstreifen, dann aus dem ganzen Dorf evakuiert. Den Ausgesiedelten wurden die Orte Karäd, Somogybabod und Zizs als provisorische Unterkunft zugewiesen.
Die Entwicklung der Badekultur
Die erste Villa wurde 1896 erbaut. 15 Jahre später sind bereits 65 Villenbesitzer registriert. Der Badeverein wurde 1904 gegründet. Zwischen 1923 und 1941 kam es zum Bau von weiteren 123 Villen. Etwa die Hälfte dieser Häuser wird von ihren Eigentümern vermietet. 1943 erwarteten schon 28 Pensionen mit 621 Gästezimmern die in- und ausländischen Erholungssuchenden. Im letzten Friedensjahr 1939 besuchten 12500 Urlauber die Badeanlage und verbrachten mehr oder weniger Zeit in einer der dortigen Unterkünfte.
Lelle - heute der Spitzenreiter unter den anderen Badeorten am Südufer - verdankt seine Popularität auch dem Umstand, dass es aufgrund eines Gesetzes im Jahr 1929 unter die Heilkurorte eingereiht wurde. Dieser Status war auch dem hohen Standard auf dem Gebiet des Gesundheitswesens und der Heiltätigkeit zu verdanken.
Ein Teil der heutigen Siedlung lag einst am Seegrund. Anfang des Pleistozäns befanden sich an der Stelle des Sees noch vier Becken, die durch in nord-südlicher Richtung verlaufende Hügel voneinander getrennt waren.
Der höchste Punkt in der Gegend ist der sog. "Kleinberg" (Kishegy), sein Gipfel erreicht knappe 300 m über dem Meeresspiegel. Das Sumpfgebiet in den tiefer liegenden Gebieten wurde im 19. Jh. trockengelegt.-Nur einer dieser tief liegenden Sümpfe ist bis heute als Moorgebiet erhalten geblieben.
In den Aufzeichnungen des 18.-19. Jh. ist über die Heilwirkung des feinkörnigen Sandes vom Seeufer und dessen industrielle Verwendung nachzulesen.
Das Seeufer ist 5 km lang, von denen 2 km zu Badezwecken mit einem Kai aus Beton und Steinen versehen sind. Da das Wasser bei Lelle überdurchschnittlich sauber und seicht ist und der sandige Grund nur ganz langsam in die Tiefe geht, eignet sich der See hervorragend zum Baden. Die chemische Zusammensetzung dieses alkalischen Wassers besteht aus - Kalzium, Magnesium, Hydrocarbonat, der ph-Wert ist 8,4. Das Wasser ist bakterienarm, der Salzgehalt beträgt 300 mg/L. Die anderen stehenden Gewässer des Gebietes wurden in den 20er Jahren in Irmapuszta zu einem Fischteichsystem von 8 Einheiten ausgebaut. Von den zwei bedeutenderen Wasserläufen dient der Bach Tetves - an der Ostgrenze - auch zur Trockenlegung des Moors und des Hains. Im Flussbett des Forrö-Grabens in der Nähe des Stadtteiles Üszö, wird das im Nadas-Teich gesammelte überflüssige Niederschlagswasser abgeleitet. Beide Wasserläufe münden in den Balaton.
Um den See herrscht ein gemäßigtes, warmes Klima mit einer bedeutenden Föhnströmung. Laut Statistik gibt es im Sommer 20-25 heitere Tage, demnach muss man in den Monaten Juli und August mit etwa 5 bewölkten Tagen rechnen. In den Sommermonaten werden die ankommenden Gäste in Lelle von einer Wärme zwischen 25-30°C erwartet, fast jedes Jahr werden aber auch Höchstwerte von 36-38 C° gemessen. Aufgrund der südlichen Luftströmung steigen im Raum Balatonlelle häufig Gewitter auf, die zu einem plötzlichen Wetterumschwung führen. Der heftige Wind über dem See peitscht die Wasseroberfläche auf und bringt ernste Gefahren mit sich. Von der gesamten Uferanlage der Stadt kann man den See in jeder Richtung gut einsehen, so ist das aufkommende Gewitter relativ leicht erkennbar.
Der Balaton, die Fischteiche und die Bäche beherbergen eine Menge Wasserpflanzen. Nach Schätzungen der Experten gibt es allein im "Ungarischen Meer" 1500 verschiedene Pflanzenarten. Bis zu einer Wassertiefe von 40-80 cm bilden sich geschlossene, zusammenhängende Schilfflächen.
Das Wasser des Balaton bietel etwa 1000 Tierarten ein Zuhause. Der Fischbestand stellt den nutzbaren Wert des Sees dar. Unter den unzähligen Fischarten in diesem _Teil des Sees sind Wels, Zander, Schied, Sichling, Hecht und Brachsen die bekanntesten und beliebtesten. Diese Seebewohner werden durch die Teichfischerei verwertet. Das Seegebiet bei Lelle ist auch ein beliebter Aufenthaltsort der Sportfischer.
Die Omithologen registrieren in der Umgebung des Balaton 278 verschiedene Vogelarten, von denen die meisten auch in Lelle aufzufinden sind. Beliebte und gern gesehene Arten sind die Singvögel, wie Lerchen, Meisen und Finken. Den Wasservögeln bietet das Fischteichsystem in Irmapuszta einen günstigen Lebensraum. Besonders wertvoll ist der hier lebende Graureiher.
Die Kleinkinder werden morgens im 1964 errichteten Kindergarten von 14 Pädagoginnen erwartet. Die Vorbereitung auf den darauf folgenden Abschnitt ihres Lebens erfolgt unter modernen Bedingungen in 6 Gruppen.
Den über 400 schulpflichtigen Kindern bietet die Stadt ideale Möglichkeiten zum Lernen. Eine Sehenswürdigkeit in der Grundschule ist der sog. "Europa-Raum", in dem man das alltägliche Leben wie Sitten und Gebräuche der Länder und Nationen des europäischen Kontinents miterleben kann. In dieser Schule wird für Interessierte auch Musikunterricht angeboten (Holzblas-, Blechblas-, Schlagzeuginstrumente und Klavier). Im Schuljahr 2001/2002 nahmen 64 Schüler diese Möglichkeit wahr.
Musikalischer Abend auf dem Szent-István |
In der Stadt -stehen für die Gesundheit der Einwohner und Gäste 4 Allgemeinmediziner, von denen sich einer mit der Kinderheilkunde beschäftigt, und zwei Apotheken zur Verfugung.
Mit etwa 90% bilden die Katholiken die stärkste Konfession der Stadt, ihr Glaubensleben wird durch die lokale Pfarrei geleitet. Die katholische Kirche wurde 1943 errichtet. Zur Pfarrei gehören auch zwei Kapellen. Den Protestanten (7-8% der Bevölkerung) steht das Bethaus der Reformierten zur Verfügung.
In der Stadt gibt es ungefähr 850 Kleinbetriebe im Handel und im Dienstleistungsbereich, die großteils im Sommer ihre Hauptsaison haben. Mehr als die Hälfte der hier ansässigen Familien beziehen verschieden hohe Einkünfte aus der Beherbergung und Bewirtung von 35000-40000 ausländischen Besuchern, die sich hier mehr oder weniger lang aufhalten.
Weinbau und Weinbaukunde arbeiten ebenfalls mit dem Fremdenverkehr zusammen. Die Winzer sind im Verband des sog. "Bala-tonlellei Hegyközseg" (Weinberggemeinde Balatonlelle) zusammengeschlossen.
Die Betriebe sichern etwa 200-250 Arbeitnehmern das Einkommen.
In Lelle ist das Segeln unter den vielen Sportarten die mit der längsten Vergangenheit. Die beliebteste Sportart ist heute jedoch der Fußball: die Mannschaft des Sportvereins Balatonlelle ist in der 2. Division der Nationalen Meisterschaft auf einem der Spitzenränge zu finden. Der Tennissport erfreut sich ähnlicher Beliebtheit: Die Sportlerinnen Kuti Kiss Rita und Mandula Petra begannen hier ihre Laufbahn und kamen bis in die Nationalmannschaft. In der Stadthalle finden neben dem lokalen Massensport auch internationale Wettkämpfe statt.
Das Kulturhaus im ehemaligen Landsitz der Familie Szalay wurde zum Mittelpunkt des kulturellen Lebens. In der Bibliothek werden verschiedene literarische Lektüren und Zeitschriften auch in deutscher Sprache angeboten. Die Ausstellungsräume bieten eine besondere Atmosphäre. In diesen Räumen wurde jene Ausstellung über Mittel-Afrika eingerichtet, deren Exponate Graf Somssich Pongräc der Stadt schenkte. Die Freilichtbühne im Park der Bildungsanstalt ist Schauplatz zahlreicher Veranstaltungen.
Ein anderes Haus der Kultur ist das Kapoli-Museum. Neben den Holzarbeiten der beiden Künstler Kapoli Antal des älteren und des jüngeren - Vater und Sohn -, sind hier auch noch mehrere Werke des Kunstmalers Ligeti Miklös ausgestellt.
Abwechslungsreiche Unterhaltung kann man während des ganzen Sommers im Vergnügungspark (mit einer Reihe von Attraktionen), im Holiday-Park und beim Ungarischen Nationalzirkus finden.
In der Stadt betätigen sich 14 zivile Vereine, wie die Vereine zur Traditionspflege, der Rentnerbund, die Vereine der Sportler und der Angler, welche von 13 Stiftungen unterstützt werden.
Ein wichtiges Organ im öffentlichen Leben ist die Zeitschrift "Lellei Üjsäg", die seit 1991 einmal monatlich erscheint.
Drei Organisationen - die lokale Polizei, der Verein der Bürgergarde (Polgärör Egyesület) und die Aufsichtsbehörde für Öffentliche Plätze (Közterület-felügyelöseg) -sind bemüht, die öffentliche Sicherheit in der Stadt aufrecht zu erhalten. Dank dieser Organisationen und den Bemühungen der Selbstverwaltung ist eine Verbesserung der öffentlichen Sicherheit gegenüber den vergangenen Jahren zu beobachten.
Zum Kennenlernen der Stadt bietet die Broschüre "Lellei setäk" (Spaziergänge in Lelle), ein Heft in Taschenbuchformat, eine gute Hilfe. Die darin vorgestellten Wanderwege fuhren die für Lelles Werte und die Sehenswürdigkeiten interessierten Besucher vom Szent-lstvän-Platz am Bahnhof aus in alle Richtungen. Interessante Orte an diesen Wanderwegen sind der Landsitz Szalay (Kulturhaus), das Kapoli-Museum, die katholische Pfarrkirche, das Herrenhaus Jankovich, die Statue des Heiligen Johannes von Nepomuk, bzw. die bekanntesten Villen und sonstige Sehenswürdigkeiten am Ufer. Ein schönes Ausflugsziel ist Kishegy mit einem wunderbaren Panoramablick, bzw. Rädpuszta, wo die unter Denkmalschutz stehende Ruine einer Kirche aus der Arpadenzeit sehenswert ist.
In Irmapuszta und Umgebung erwarten Teiche mit ihrer eigenartigen Pflanzen- und Tierwelt die echten Kenner der Natur.
Übergabe der Millenniumsfahne im Jahre 2000 |
Die Straßen im ganzen Stadtgebiet sind mit Pflastersteinen befestigt. Die Hauptverkehrsstraße 7 führt durch die Innerstadt, wodurch in den Sommermonaten durch Durchgangs- und lokalen Verkehr ein enormes Verkehrsaufkommen herrscht. Der Kreisverkehr an der Kreuzung 67 (übrigens der einzige am Südufer des Sees) erleichtert zwar das Abbiegen und ermöglicht eine rasche Fahrt, doch wird eine echte Verbesserung der Verkehrssituation nur vom Bau der M7 Autobahn erwartet.
Durch die Stadt führt ein Radweg, der mit den Radwegen von Boglär und Szemes einen kompletten Rundweg am Süd-Balaton bildet.
Der öffentliche Stadtverkehr wird den geforderten Ansprüchen in hohem Maße gerecht. Der Bahnhof, eines der schönsten Bahnhofsgebäude am Ufer des Balaton, hat europäischen Standard und ist mit einem Kartenverkaufsautomaten ausgestattet.
Für Busreisende stehen für den Nah-und Femverkehr 12 Linien zur Auswahl. Ein-und Ausstiegsmöglichkeiten gibt es in der Stadt an 8 Haltestellen.
Während der Saison haben die Ausflugs-schi^fe einen bedeutenden Anteil am Verkehr. Den Hafen von Lelle laufen täglich 6 Schiffe an und ebenso viele laufen von hier aus. Der Hafen hat 3 Anlegestellen, an der größten werden den Seglern Dienstleistungen zum internationalen Standard geboten.
Das größte Juwel der Stadt, das 4 km lange ausgebaute Ufer des Balaton, eignet sich mit seinem Sandstrand hervorragend zum Baden. Die Innenstadt mit ihren Häusern und Villen aus verschiedenen Epochen und Baustilen sowie die blumengeschmückten Straßen und Plätze, die Parks, die Weinberge, die Fischteiche inmitten der grünen Natur bieten den Gästen zahlreiche Möglichkeiten zur Erholung und auch ein Kennenlernen, eine unmittelbare Verbindung mit Umwelt und Natur.
Neben den bereits erwähnten Baudenkmälern - der Kapelle zum hl. Donatus auf dem Kishegy, der Kirchenruine in Rädpuszta, der Statue des hl. Johannes von Nepomuk - sollte der katholischen Pfarrkirche mit ihren wertvollen Kunstschätzen unbedingt Beachtung geschenkt werden.
Der Weinbau beherrscht schon aus alter Tradition die Landwirtschaft der Gegend. Die heute bevorzugten Weinsorten bei den weißen Trauben: Grüner Weltliner, Rieslingsilvaner, Welschriesling, Chardonnay, Königsmädel, Savignon Blanc und die Semillion-Sorten; und bei den blauen Trauben: Merlot, Oporto Blanc, Cabernet und Blau-ftänkischer. Die anerkannte Qualität der Trauben und Weine sowie die Fachkenntnisse der Weinbauern zeigt sich auch darin, dass sechs "Stationen" der Weinstraße Balaton Süd in Lelle liegen, und zwar: Keller und Pferdezentrum Balaton, Hotel Francoisa, Kellerei und Weinhaus Pöcz, Weinstube Caesar Caupona, Kellerei zum hl. Donatus und die gleichnamige Tscharda.
Das größte Industrieunternehmen ist PHT Print GmbH, ein Unternehmen mit deutscher Beteiligung und einer Handelsverbindung zu der weltberühmten Firma Philips. Hier werden auf Auftrag aus Westeuropa elektronische Steuerungsplatten (Printplatten) hergestellt. In der Niederlassung der Red Cherry GmbH, wo verschiedene Süßigkeiten hergestellt werden, sind vorwiegend Frauen beschäftigt. In diesem Betrieb werden die allseits beliebten Kognakkirschen hergestellt, die noch manuell in Schokolade getunkt werden. Für diese Bonbons wurde der Firma die Auszeichnung der "M.Ä.R.T.A." (der Stiftung zur Unterstützung der heimischen Produkte) verliehen. Ein kleineres Unternehmen ist die Firma Lelex GmbH, diese beschäftigt sich mit dem Bau von verschiedenen Metallkonstruktionen.
Um die Gunst der Käufer bemühen sich in der Stadt zwei große Warenhäuser (Tempo und Penny), wie eine Reihe von kleineren Geschäften und unzählige kleine Boutiquen. Etwa 300 Läden boten 2002 ihre Waren an. Die Zahl der Gaststätten schätzt man in diesem Jahr auf 200. Sieben Hotels verschiedener Kategorien, mehrere Pensionen im Privatbesitz, zwei Campingplätze, eine Menge von Ferienhäusern und Zimmern bieten den Gästen eine große Auswahl an Übernachtungsmöglichkeiten.
Etwa 2/3 der Besucher und Urlauber kommt aus dem Ausland, vor allem aus Deutschland. Doch in den letzten Jahren stieg das Interesse für Lelle auch in Polen.
Seit 1990 unterhält Lelle partnerschaftliche Beziehungen zu der rumänischen Ortschaft Szentegyhäza im Szeklerland. Mit der deutschen Kleinstadt Ramstein-Miesenbach wurden im Jahr 2000 bilaterale Kontakte aufgenommen. Beide Ortschaften kommen sich vorwiegend durch gegenseitige Besuche von Kulturdelegationen und künstlerischen Gruppen näher, es wird aber auch nach anderen Formen und Möglichkeiten für ein gemeinsames Wirken gesucht. Die Stadtverwaltung traf 2001 mit Jelesnia in Polen ein Abkommen für den Austausch von kulturellen Aktivitäten und für Erholungsurlaube von Kindergruppen.
In der Stadt gibt es 2150 Wohnungen. Die Zahl der Privathäuser beläuft sich auf 2685, davon sind 102 im Besitz von Ausländern.
Die Stadt wurde nach ihrer Lage und Struktur in drei Zonen geteilt. Zu der ersten Zone gehört die Uferstrecke nördlich der Bahnlinie. Die zweite Zone umfasst das durch die Petöfi-Straße, Tabän-köz, Takäcs-Sändor und Mätyäs-kiräly Straßen eingegrenzte Gebiet. In die dritte Zone werden all jene Stadtteile eingestuft, die den beiden Vorgenannten nicht zugeordnet werden können.
Die Stadt bietet mehrere interessante Treffpunkte: die Kirche, das Rathaus, das denkmalgeschützte Schulgebäude, das Kulturhaus mit seiner Umgebung, der Szent-Istvän-Platz mit der Promenade zum Hafen, das Einkaufszentrum Fortuna, der Lunapark.
Mehr als 4000 m2 öffentliche Grünflächen werden in Lelle gepflegt. Verschiedene Zierbäume machen das Stadtbild abwechslungsreich. Die Kinder können sich in der Stadt an 8 Kinderspielplätzen an verschiedenen Orten erfreuen.
Die Riesenrutsche, ein Riesenspaß für Kinder |
Der Ausbau der Autobahn M7 wird das Stadtbild grundlegend verändern, in dem es keinen Durchzugsverkehr mehr geben wird. Auch die Verkehrsstraße 67 wird um die Stadt herumgeführt. Die Verkehrregelung wird geändert, der Fußgängerverkehr soll sicherer werden.
Großes Augenmerk bei Neubauten und Renovierungsarbeiten wird daraufgelegt, dass die für die Kleinstadt Lelle charakteristische Architektur der bereits bestehenden Wohngebiete und kleinen Häusergruppen erhalten bleibt.
Um die Beschäftigungsmöglichkeiten zu erhöhen, möchte die Stadtverwaltung die Ansiedlung technischer Betriebe gewinnen, die für ihre Tätigkeit keine neuen Grundstücke benötigen, wie z.B. Fernmeldetechnik, Elektronik.
Es gibt auch Pläne zur Weiterentwicklung der Weinkultur. In nächster Zeit wird die Freilichtbühne und ihr Umfeld neuert. Pläne bestehen auch für den Umbau des Einkaufszentrums Fortuna zu einem Freizeit- und Unterhaltungszentrum. Die Stadtverwaltung setzt sich die Verwirklichung eines Wellness-Fittness-Programms zum Ziel. Der erste Schritt soll ein Erlebnisbad in der Strandbadanlage sein. Weiters sind zu diesem Vorhaben eine mobile Überdachung der einzelnen Becken und das Angebot von therapeutischen Leistungen geplant.
Um das Angebot der Unterhaltungsmöglichkeiten zu erweitern, sollen die nahen Ausflugsziele - die Gegend um den Nädas See und die Fischteiche in Irmapuszta - ausgebaut werden. Bei Reittournieren soll der Tourismus angekurbelt werden.
Die Einwohnerzahl der Stadt betrug im Jahre 2001 annähernd 5000 (4938). Vor hundert Jahren lebten 1159 Menschen in der Siedlung. Der demographische Index der Stadt zeigt eine positive Tendenz, ist also leicht ansteigend. Traditionelle Veranstaltungen
Unter den kulturellen Veran-staltungen zieht das "Weinwochen-Festival Lelle", das bereits 10 Mal abgehalten wurde, die höchste Besucherzahl an. Im Rahmen dieser Veranstaltung findet der Weinwettbewerb statt und die Weinkönigin der Stadt Balaton-lelle wird gekürt. Regelmäßig stattfindende Veranstaltungen sind: die Maifeier am 1. Mai am Kishegy, das Julifest Balatonlelle in der ersten Monatshälfte, das Reitertreffen am Kishegy Ende Juni, die Wahl der Miss Balaton in den ersten Augusttagen, das Seefest am 20. August und die Konzertreihe in der Pfarrkirche unter Mitwirkung namhafter Künstler.
Die deutsche Partnerstadt Ramstein-Miesenbach |